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Nach Umsatzwarnung: AMD erneut vor massivem Stellenabbau

Laut Informanten, die mit den Plänen vertraut sind, sind möglicherweise 20 bis 30 Prozent der Mitarbeiter betroffen, die Zahl könne aber auch niedriger ausfallen.

Es wäre der zweite umfangreiche Abbau von Arbeitsplätzen, nachdem AMD schon im November 2011 10 Prozent seiner Mitarbeiter entließ. Vor wenigen Tagen senkte AMD Umsatzprognose für das dritte Quartal. Als Grund dafür nannte das Unternehmen die sinkende Nachfrage in allen Produktbereichen. In seiner Mitteilung erwähnte AMD Einnahmen der Monate Juli bis September, die um rund 10 Prozent unter denen des Vorquartals liegen sollen. Nach der Umsatzwarnung fiel die AMD-Aktie auf ein mehrjähriges Kurstief.

Zuvor war der Hersteller nur von einem Rückgang der Umsätze um etwa 1 Prozent ausgegangen. Er geht außerdem von einer auf 31 Prozent reduzierten Bruttomarge aus, die zuvor auf 44 Prozent geschätzt wurde. Schon im September hatte der überraschende Abgangdes aus Deutschland stammenden Finanzchefs Thomas Seifert für Unruhe gesorgt.

All Things D berichtete wenig später ebenfalls über bei AMD geplante Massenentlassungen von bis zu 30 Prozent der Beschäftigten. McKinsey & Company sowie BCG sollen CEO Rory Read dabei strategisch beraten. Ein AMD-Sprecher wollte die Berichte nicht kommentieren. Zum Ende des zweiten Quartals beschäftigte AMD nach eigenen Angaben 11.737 Mitarbeiter, während in anderen Meldungen von rund 11.100 Beschäftigten die Rede ist.

Die PC-Branche, der wichtigste Markt für Intel und AMD, wurde durch den anhaltenden Trend zu Smartphones und Tablets ausgebremst. Nach Erhebungen von IDC schrumpfte der Markt zwischen Juli und September gegenüber dem Vorjahr um 8,6 Prozent. Gartner ermittelte ein Minus von 8,3 Prozent.

Analysten gehen allerdings davon aus, dass AMD nicht nur mit wirtschaftlichem Gegenwind, sondern auch mit hausgemachten Problemen zu kämpfen hat. Bernstein-Analyst Stacy Rasgon bezeichnete AMD als “fundamental riskant”. Nach einigen “hässlichen Quartalen” seien seine Papiere voraussichtlich “für einige Zeit totes Kapital”.

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[mit Material von Shara Tibken, News.com]

Redaktion

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