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US-Behörden “sehr besorgt” über Kaspersky-Software

US-Behörden äußern die Sorge, dass die Produkte von Kaspersky Labs dafür ausgenutzt werden könnten, um US-Amerikaner auszuspionieren. Russische Erkennungsdienste könnten sich, so die Vermutung, über die Software Zugriff auf Rechner verschaffen.

Nachdem es einige Presseberichte gegeben hatte, dass die US-Behörden in dieser Frage zunehmend besorgt sein, äußerte sich nun auch der NSA-Chef Mike Rogers am Donnerstag. Er sei persönlich in die Überwachung von Kasperskys Sicherheitslösungen einbezogen, erklärte dieser Öffentlich.

Der demokratische US-Senator Joe Manchin erklärte ebenfalls am Donnerstag bei einer Anhörung die die globale Bedrohungen zum Thema hatte, dass die Abgeordneten “sehr besorgt” über Kaspersky seien. Die Senatoren hätten daher nachgefragt, ob auf den Rechnern von US-Geheimdiensten Sicherheits-Lösungen des russischen Software-Hersteller installiert sind.

Eugene Kaspersky sieht sich erneut mit Vorwürfen über Verbindungen seines Unternehmens mit dem russischen Geheimdienst konfrontiert. (Bild: Kaspersky Lab)

Das scheint aber nicht der Fall zu sein, wie Vincent Stewart, Director der Defense Intelligence Agency (DIA) erklärte. Es lasse sich aber nicht mit Gewissheit sagen, ob das auch für externe Dienstleister der Geheimdienste zutreffe.

Das Department of Homeland Security soll laut einem Bericht des Senders ABC im Februar dieses Jahres einen vertraulichen Bericht zu Kaspersky verfasst haben. Auch soll das FBI mögliche Verbindungen von Kaspersky zu russischen Diensten untersuchen.

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Bei Kaspersky, das unter anderem auch in Deutschland Programme für Verbraucher und Unternehmen anbietet, reagiert man irritiert über die Vorwürfe. “Als Privatunternehmen hat Kaspersky Labs keinerlei Verbindungen zu irgendwelchen Regierungen und das Unternehmen hat noch nie eine Regierung in der Welt bei Cyber-Spionage-Kampagnen unterstützt und wird das auch nicht tun”, wie Jeffrey Esposito in einem Blog erklärt.

Vielmehr habe Kaspersky Lab laut eigenen Aussagen in den zurückliegenden zehn Jahren mehr russischsprachige Cyber-Spionage-Kampagnen aufgedeckt und bekannt gemacht als jedes US-Unternehmen. Auch weiterhin werde Kaspersky Lab Cyber-Bedrohungen ungeachtet deren Ursprung aufdecken und veröffentlichen.

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Neu sind diese Vorwürfe nicht. Bereits 2015 unterstellte ein Bloomberg-Bericht Verbindungen zwischen Kapsersky und dem russischen Geheimdienst FSB. Auch anderen Herstellern wie Huawei oder ZTE wurde von US-Behörden eine Verstrickung mit chinesischen Geheimdiensten vorgeworfen. Die Unternehmen wiesen diese Vorwürfe als unhaltbar und wirtschaftspolitisch motiviert zurück.

Redaktion

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  • Russische Unternehmen wie Kaspersky können US-Nachrichtendienste nicht so an der kurzen Leine halten wie US-amerikanische Firmen (z.B. RSA Security). Das stört natürlich die Totalüberwacher jenseits des Atlantiks.

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