Secondhand-Domains bringen ICANN vor Gericht

Ein kanadisches Unternehmen, das auf die Vergabe ausgelaufener oder abgemeldeter Domain-Namen spezialisiert ist, hat die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) verklagt. Es geht um die von der ICANN getroffene Entscheidung, eine Warteliste für ausgelaufene Domain-Namen zu führen (Waiting-List-Service), die aber ausschließlich durch die Registrierstelle Verisign gefüllt werden soll.
Pool.com wehrt sich gegen die Zusage der ICANN, lediglich dem Registrar Verisign das Recht zuzubilligen, Secondhand-Domänen weiter zu vergeben. In der Klageschrift heißt es: “Die Warteliste von ICANN und Verisign blockiert jeglichen Wettbewerb unter den anderen Registraren für abgelaufene oder gelöschte Domains.”

Das Monopol koste Pool.com die Existenz, so das Unternehmen weiter. Die erst seit Juni dieses Jahres tätige Firma schätzt, dass täglich rund 22.000 Domains hinzukommen, die zweitverwertet werden können. Derzeit gilt das Motto “First come first serve” unter den rund 60 Registraren.

Die Warteliste hat laut Pool.com auch schon andere Vergabe-Unternehmen auf den Plan gerufen. Und sogar der US-Kongress beschäftigt sich mit dem Thema. Dort diskutiert man derzeit über einen Gesetzesvorschlag mit dem Namen “Fair, Transparent and Competitive Naming Act of 2003”. Ob die Klage der Kanadier angenommen wird ist ebenso wenig vorhersehbar wie das Ende der Normdiskussion.

Silicon-Redaktion

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