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Volkswagen bringt seine Stücklisten auf Vordermann

Um seine Geschäftsprozesse in den Bereichen Entwicklung, Produktion und After Sales neu zu gestalten, führt der Automobilhersteller Volkswagen (VW) ein zentrales Product Lifecycle Mangement (PLM) ein. “Wir benötigen eine unternehmensweit einheitliche Stücklistenverwaltung, um alle Abläufe in der Konstruktion und Produktion zu straffen”, erklärt Otto Joormann, Projektmanager bei Volkswagen. Vor allem globale Prozesse sollen dadurch effektiver werden.
Dabei machen die Wolfsburger keine Experimente: Der Walldorfer Konzern SAP hat seinem langjährigen Kunden ein neues Mosaiksteinchen in deren SAP-Umgebung gesetzt. Auf Basis der Familie ‘SAP for Automotive’ hat jetzt VW sein ‘TI-Syncro’ (Synchronisierte Technische Informationen) aufgebaut. Dies ist die Bezeichnung für die neue, konzernweit einheitliche Stücklistenverwaltung, die VW Einsparungen bei Betriebs- und Produktionskosten einbringen soll.

Die gemeinsame Einführung von TI-Syncro hat insgesamt zwei Jahre in Anspruch genommen, aber bereits Mitte der neunziger Jahre begann VW demnach mit der Planung eines integrierten Systems, das die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit von Stücklisten verbessern sollte. Denn diese Listen enthalten Zehntausende Einzelteile inklusive aller Varianten für die verschiedenen Fahrzeugmodelle und fungieren als zentrale Datenquelle für die Prozesse in Konstruktion, Produktion und Service.

Die neue Lösung, so heißt es, habe mehr als zehn vorhandene Einzelsysteme abgelöst. In der Endstufe soll die Lösung sämtliche Marken und Produktreihen der Volkswagen Gruppe unterstützen. TI-Syncro stellt dar, wie Fertigungsschritte voneinander abhängen, ob einzelne Bauteile korrekt aufeinander abgestimmt sind, und zeigt die Auswirkung von Konfigurationsänderungen: Soll beispielsweise in ein Fahrzeug eine Klimaanlage eingebaut werden, so ist auch eine leistungsfähigere Batterie erforderlich, heißt es. Ferner ließen sich Teile, die in unterschiedlichen Fahrzeugmodellen baugleich sind, schneller ermitteln und in größeren Mengen produzieren. Das reduziert die Stückkosten.

Silicon-Redaktion

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