MyDoom: Fällt SCO in die eigene Grube?

Das Softwareunternehmen SCO könnte es am Sonntag schwer haben, seine Website online zu halten, berichtet der britische Internet-Dienstleister Netcraft. An diesem Tag sollen die vom Virus MyDoom infizierten Rechner einen Überlastungsangriff gegen die Sites von SCO und Microsoft starten. Microsoft verfüge über ausreichend Speicherplatz, um die Attacke ins Leere laufen zu lassen. Dagegen erschwere der Rechtsstreit von SCO mit der Linux-Gemeinde dem Unternehmen die Verteidigung seines Webauftrittes.
Microsoft hatte im letzten August das Content Distribution Network (CDN) des US-Internet Service Providers Akamai genutzt, um Angriffe von mit dem Virus Blaster infizierten Rechnern abzuwehren. Pikantes Detail: Akamai verwendet vor allem Linux-Server. Auch das Caching der Site www.microsoft.com sei auf Linux-Servern gelaufen, so Netcraft.

Die Linux-Server könnten jetzt für SCO zum Problem werden, falls sich das Unternehmen mit einem CDN gegen MyDoom wappnen will. Die größeren CDN-Anbieter wie Akamai, Cable & Wireless und Speedera nutzen alle Linux-Server. Werden sie aber SCO überhaupt ihre Dienste anbieten wollen? SCO fordert von Linux-Anwendern eine Lizenzgebühr von 699 Dollar pro Server und hat sich damit keine Freunde gemacht. Angeblich enthält das Betriebssystem urheberrechtlich geschützten Unix-Code. Es sei unwahrscheinlich, dass ein CDN-Provider diese Lizenzgebühr bezahlen werde, sagen die britischen Marktforscher.

Der Virus MyDoom könnte für SCO und Microsoft eine harte Prüfung werden. Blaster hatte nach Angaben von Netcraft 220.000 Rechner befallen. MyDoom könnte zwischen 300.000 und 600.000 Computer infiziert haben. Microsoft nutze wiederum Akamais CDN-Dienste, wolle aber die Site www.microsoft.com weiterhin mit eigener Software von Redmond aus hosten.

Silicon-Redaktion

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