Ein Upgrade und neue Kundschaft für Apples Supercomputer

Der aus 1100 Apple-Rechnern gebaute Supercomputer des Virginia Polytechnic Institute wird schon im ersten Betriebsjahr einer radikalen Upgrade-Kur unterzogen. Die Desktop-Macs, aus denen der Superrechner gebaut wurde, sollen jetzt durch die ultraflachen G5-Server-Module der Xserve-Serie ausgetauscht werden.
Eigentlich wäre es sinnvoll gewesen, den ‘Big Mac’ von vornherein mit Xserve-Modulen aufzubauen, doch zum Zeitpunkt der Auftragserteilung gab es Apples Server-Serie noch nicht. Durch den Neuaufbau spart sich Virginia Tech nun nicht nur zwei Drittel des ursprünglichen Platzbedarfs sondern greift teilweise auf Module zurück, die speziell als Cluster-Knoten ausgelegt sind.

Unterdessen haben mehrere US-Behörden, darunter die NASA und der Geheimdienst NSA (National Security Agency), öffentlich ihr Interesse an einer ähnlich Maschine bekundet. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: ‘Big Mac’ konnte in nur einigen Wochen aufgebaut werden, kostet nur einen Bruchteil der bisher verbreiteten Supercomputer und schaffte es mit 10,3 Teraflops (Milliarden Fließkommaberechnungen pro Sekunde) auf Anhieb auf die dritte Position der leistungsfähigsten Rechner der Welt. Im Vergleich: Der japanische ‘Earth Simulator’ leistet 35,9 Teraflops und hat 250 Millionen Dollar gekostet, Hewlett-Packards Rechner in Los Alamos kann 13,9 Teraflops und kostete 215 Millionen. Die Installation im Virginia Tech schlug nur mit 7 Millionen Dollar zu Buche.

‘Big Mac’ läuft grundsätzlich mit Apples Betriebssystem OS X, konnte aber erst durch eine an der Uni entwickelte fehlertolerante Software namens ‘Déjà Vu’ auf Spitzenleistung gejagt werden. Dabei hatte der Entwickler der Software, Professor Srinidhi Varadarajan, ursprünglich nicht Apple sondern IBM als Lieferanten des Clusters im Auge, weil Big Blue der Produzent der G5-Prozessoren ist und Großrechner auf dessen Basis herstellt. Doch nach anfänglichen Schwierigkeiten zeigte sich Apple kooperativer.

Silicon-Redaktion

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