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Handy-Strahlung: Der blaue Engel könnte in Deutschland fliegen

Kaum jemand wird beim Kauf ein Handy dem anderen vorziehen, weil es eine geringere Strahlenbelastung aufweist. Sich aber über den Wert des jeweiligen Gerätes zu informieren, daran sind viele Nutzer interessiert. Auch wenn noch nicht bewiesen ist, dass Elektrosmog Krankheiten auslösen kann, hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) das Bedürfnis der Bevölkerung erkannt und eine Liste aller hier verfügbaren Handys mit ihrem Strahlenwert ins Internet gestellt.
Handys auf dem deutschen Markt liegen im Durchschnitt weit unter dem ermittelten Richtwert für eine maximale Strahlung. Die Strahlung wird als spezielle Absorptionsrate (SAR) bezeichnet und in Watt pro Kilogramm (W/kg) gemessen. Sie beträgt laut Strahlenschutzkommission 2,0 W/kg. Diese Empfehlung basiert auf einer Leitlinie der ‘Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung’ (ICNIRP), der sich auch der Rat der Europäischen Gemeinschaft angeschlossen hat. Über diesen Grenzwert schießt kein Handy in der im Januar 2004 aktualisierten Liste hinaus. Der höchste Wert liegt bei 1,94 W/kg (LG 510W), der niedrigste bei 0,22 W/kg (Blackberry 6230).

Nur 22 der insgesamt 275 aufgeführten Handys könnten das Umwelt-Gütesiegel ‘Blauer Engel’ tragen, der bis zu einem Maximalwert von 0,22 W/kg vergeben wird. Die Hersteller verzichten laut der Nachrichtenagentur AFP aber auf das Wertzeichen, um der Diskussion um den Elektrosmog und der möglichen Folgen nicht weiter Nahrung zu geben.

Der SAR-Wert für Handys kann auch in der Bedienungsanleitung nachgelesen werden. Die Information für den Nutzer beruht laut BfS auf einer internen Vereinbarung einiger Gerätehersteller, die seit 2001 gilt. Nicht alle halten sich daran und es ist auch nicht gesagt, dass das Handy trotz Kennzeichnung einen Ökosiegel erhalten würde. Deshalb fordert das BfS auch eine einheitliche und flächendeckende Siegelvergabe für Handys.

Silicon-Redaktion

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