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EMC-Anwender halten die Verwaltungssoftware für eine Bremse

Kunden des Speichersystem-Allrounders EMC haben sich nicht erbaut gezeigt, als sie auf einer Konferenz in den USA nach ihrer Zufriedenheit mit den Produkten gefragt wurden. Einer der Anwender sprach sogar offen davon, dass die Verwaltungssoftware die gesamten Speichervorgänge behindere, statt sie zu beschleunigen.
Der Recherchedienst LexisNexis beispielsweise, vertreten durch Speicher-Manager  Greg Zastrow, äußerte ganz offen gegenüber dem Fachmagazin SearchStorage sein Missfallen. Das Unternehmen habe, so sagte er, für die Automatisierung von Planung und Provisioning-Aufgaben die Software ‘Controlcenter’ bei EMC eingekauft und installiert. Doch bei nächster Gelegenheit, so der Manager, würde er sein Unternehmen auch auf Alternativen hinweisen.

Beim nächsten anstehenden EMC-Kauf, so sagte er, gebe es zwar seitens des Herstellers mehr Support und Dienstleistungen, doch in Zukunft würden auch die Konkurrenzprodukte von IBM und Hitachi Data Systems in Betracht gezogen – aus Preis- und Integrationsgründen. Der Grund: Die Software habe die Probleme, die LexisNexis mit seinen überwiegend auf Symmetrix-Servern sitzenden 300 TByte an Speichervolumen nicht beseitigt, sondern sogar noch verstärkt. So habe es offenbar  Kompatibilitätsprobleme gegeben, da sich die Software nicht binnen zwei Tagen, wie angekündigt, sondern erst im Zeitraum von mehreren Wochen in die Speicherlandschaft integrieren ließ.

Ein anderer Anwender, der kürzlich Clariion CX60-Server gekauft hatte und anonym bleiben wollte, würde gar nie mehr zu EMC greifen. Er sei fertig mit EMC und habe als Alternative vor allem Hitachi im Auge. Besonders ärgerlich zeigte er sich darüber, dass es den EMC-Technikern nicht gelungen sei, Mirroring und Snapshot-Funktionalitäten auf den Systemen zum Laufen zu bringen.

Dat Truong, Vice President of Storage Engineering bei der Finanzberatungs- und Investmentfirma Lehman Brothers beklagt hingegen die starke Herstellerbindung. Lehman Brothers habe derzeit 250 bis 300 TByte im Storage Area Network (SAN) gespeichert und etwa 100 TByte im Network Attached Storage (NAS), ferner habe das Unternehmen gerade ein Update mit den DMX-Lösungen von EMC hinter sich gebracht.  Die TCO (Total Cost of Ownership) würde aber nur dann gering gehalten, wenn ein Unternehmen bei ein und demselben Hersteller bleibe. Ferner sei die Expertise inzwischen auf EMC eingefahren. So würde die Firma aufgrund der vorhandenen Expertise, die sich in den Jahren entwickelt habe, einfach weiter bei EMC einkaufen. Eine Stellungnahme von EMC zu den Vorwürfen und der Relevanz solcher Kritik für Kunden in Deutschland liegt derzeit noch nicht vor.

Silicon-Redaktion

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