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Oracle will weniger für Peoplesoft-Aktien zahlen

Der Softwarekonzern Oracle hat sein Übernahmeangebot für Peoplesoft gesenkt. Der Konzern senkte seine Offerte von 9,4 Milliarden auf 7,7 Milliarden Dollar und reagierte damit auf jüngste Kursverluste der Peoplesoft-Aktien. Das erste feindliche Übernahmeangebot für Peoplesoft hatte Oracle im Juni vergangenen Jahres vorgelegt. Seitdem wehrt sich Peoplesoft vehement gegen die Avancen des größeren Konkurrenten.
“Unser verändertes Angebot spiegelt die Veränderung im Marktumfeld und im Börsenwert von Peoplesoft wieder”, sagte Oracle-Finanzchef Jeff Henley. “Das neue Angebot beinhaltet eine Prämie von 21 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. Das ist eine höhere Prämie als bei der vorigen Offerte gemacht wurde”, so Henley weiter. Er sei überzeugt, dass die Aktionäre beider Unternehmen von der Transaktion profitierten.

Seit Januar dieses Jahres haben Peoplesoft-Aktien um 28 Prozent nachgegeben. Damals wurden sie noch mit 24,04 Dollar pro Aktie notiert, am vergangenen Freitag waren es nur noch 17,30 Dollar. Peoplesoft warf Oracle vor, weiter alles zu tun, um die Geschäfte des Übernahmekandidaten zu schädigen. So habe Oracle seine Ankündigung am Abend der jährlichen Führungskonferenz – einem der wichtigsten Kundenereignisse – gemacht. So oder so will man dem wachsenden Druck nicht nachgeben. “Wir glauben nicht, dass das Oracle-Angebot zu irgendeinem Preis vollzogen werden kann”, teilte Peoplesoft mit.

Für Analysten ist das veränderte Angebot keine große Überraschung und bringt auch keine wesentliche Änderung der Gesamtsituation mit sich. “Es ist gähnend langweilig”, so Charles Di Bona, Analyst bei Sanford C. Bernstein & Co. “Ich denke, nun gelangt das Angebot weiter in die Nähe eines normalen Angebots für Peoplesoft.”

Die angestrebte feindliche Übernahme hat die Kartellbehörden in den USA und in Europa auf den Plan gerufen. Das US-Justizministerium verklagte Oracle mit Unterstützung von zehn US-Bundesstaaten. Die Kartellbehörde hält einen Zusammenschluss von Oracle und Peoplesoft für wettbewerbswidrig: Durch die Fusion entstünde der nach SAP zweitgrößte Anbieter von Unternehmenssoftware. Eine Entscheidung wird aber nicht vor dem Sommer erwartet.

Silicon-Redaktion

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