EU-Kommission für den Big-Brother-Award nominiert

Die EU-Kommission ist für den britischen Big Brother Award 2004 nominiert worden. Mit dem Negativ-Preis würde das Gremium die europäische Stelle für ihren fehlenden Respekt der eigenen Gesetze, besonders der Datenschutzrichtlinie, und weitere Beamte für das kritisierte Safe-Harbour-Abkommen “ehren”. Bislang ist sie nur nominiert, sie gilt allerdings als aussichtsreicher Kandidat.
Die wenig rühmliche Auszeichnung wird seit 1998 in vielen Ländern jährlich verliehen. Seit 2000 ist auch Deutschland dabei. Den Preis geht an “Firmen, Organisationen und Personen, die in besonderer Weise und nachhaltig die Privatsphäre von Menschen beeinträchtigen oder persönliche Daten Dritten zugänglich machen”, heißt auf der deutschen Webseite. Im vergangenen Jahr wurde der Preis in Deutschland unter anderem an den Future Store der Metro-Gruppe vergeben. Die Organisatoren feuerten damit auf die ihrer Meinung nach datenschutzrechtlich inakzeptable RFID-Technik eine Salve ab.

Dass die Metro die Ehrung nicht einfach hinnehmen konnte zeigt sich in der derzeitigen Diskussion um die Technik, die den Barcode ablösen und noch weitrechendere Daten speichern und auswertbar machen soll. Wie die EU-Kommission, deren ‘Kandidatur’ der ORF meldet, die mögliche Ehrung verdaut bleibt abzuwarten.

Der Big Brother Award teilt sich verschiedene Kategorien auf. So werden neben dem Verbraucherschutz auch Arbeitswelt, Politik, Regional, Behörden und Kommunikation unter die Lupe genommen. In der letztgenannten Sparte gewann 2003 übrigens T-Online für das Speichern der IP-Nummern der Kunden.

Silicon-Redaktion

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