Der britische Thronfolger Prinz Charles hat sich erstmals öffentlich zur Nanotechnik geäußert und dabei verlangt, deren ökologische, soziale und ethische Auswirkungen genauer zu untersuchen. Die Nanotechnik sei zwar “ein Triumph der menschlichen Genialität”, so Charles in der britischen Zeitung The Independent. Die Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln, sei eine Sache. Eine andere Sache sei es aber, dafür zu sorgen, das die entschlüsselten Geheimnisse “weise und angemessen” genutzt werden.
Charles forderte einen “regulatorischen Prozess, der sich im gleichen Maß wie die Technik entwickelt und eine Risikoabschätzung, die mit der kommerziellen Entwicklung Schritt hält”. Die EU habe in ihren Forschungsprogrammen zur Nanotechnik nur etwa fünf Prozent der Ausgaben dafür eingeplant, die ökologischen, sozialen und ethischen Auswirkungen der Technik zu untersuchen. Das rufe kein Vertrauen hervor, so Charles.
Nach britischen Medienberichten plant Prinz Charles eine Medienkampagne, um auf die Risiken der Nanotechnik hinzuweisen. Branchenkenner wiesen darauf hin, dass Charles mit einer ähnlichen Kampagne gegen den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen und Lebensmittel im anglophonen Raum “beachtliche Erfolge” erzielt hatte. Charles habe dabei auch Konflikte mit der Regierung Blair in Kauf genommen, hieß es. Blair wolle sowohl die Gentechnik als auch die Nanotechnik so schnell wie möglich durchsetzen.
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