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Motorola macht ernst mit Microchip-Verkauf

Das Mobilfunkunternehmen Motorola will Geld sehen. Mit dem geplanten Verkauf eines 30 Prozent hohen Firmenanteils einer Tochter sollen etwa 2,73 Milliarden Dollar in die Kasse fließen. Wie die New York Times berichtet, hat das US-Unternehmen bereits die notwendigen Anträge bei der Börsenaufsicht SEC eingereicht.
Der Verkauf ist dabei nur ein konkreter Schritt auf dem Weg Motorolas zur Abspaltung der Halbleitergeschäfte und zur Konzentration auf den Mobilfunk. Bereits im Oktober letzten Jahres hatte Motorola den Börsengang der Tochter angekündigt. Freescale stellt Mikroprozessoren für Fabrikautomation, Automobilindustrie und mobile Geräte her. Letzthin hat die Firma jedoch für Motorolas Geschmack zu wenig Gewinn abgeworfen. Das Auf und Ab der weltweiten Chipmärkte hatte die Aktionäre schließlich überzeugt, Motorola zu einer Konzentration auf die Handygeschäfte zu bewegen.

Ganz will sich das Mutterunternehmen jedoch nicht den Weg in den Prozessormarkt versperren: Immerhin bleiben 70 Prozent des Unternehmens als spezielle Aktienoptionen für Motorola-Angestellte in Händen der Firma. Immerhin ist das Chipgeschäft der Firma bereits Tradition. Seit den 50er Jahren liegt der Konzern unter den ersten zehn Halbleiterherstellern der Welt. Von diesem Platz ließ sich Motorola nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens Insight Research erst durch die Krise von 2000/2001 vertreiben und von der Aufgabe ganzer Fabriken überzeugen.

Die Konzentration Motorolas auf den vergleichsweise verlässlichen Mobilfunkmarkt trägt die Handschrift von Ex-Sun-Manager Ed Zander. Der neue CEO hatte Christopher Galvin aus der Gründerfamilie erst letztes Jahr abgelöst und sofort mit entsprechenden Maßnahmen begonnen.

Silicon-Redaktion

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