Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt geht bei den Schätzungen der Kosten für die Gesundheitskarte von 0,7 bis 1,4 Milliarden Euro aus und hält an dieser Schätzung auch fest. Berichten der Financial Times Deutschland zufolge werden jedoch insgesamt Kosten von 3,4 Milliarden erwartet. So würden jetzt weitere 1,5 bis 2 Milliarden für die Einführung der Karte benötigt.
Der Großteil der Kosten entstünde durch Aufrüstung von Systemen in Praxen, Apotheken und Krankenhäusern. Für das Projekt sollen rund 200.000 niedergelassene Ärzte und 22.000 Apotheken mit mehr als 2000 Krankenhäusern und fast 300 Krankenkassen vernetzt werden. Alle gesetzlich und privat Versicherten in Deutschland, das sind etwa 80 Millionen, sollen dann eine neue Karte erhalten.
Erste Neuerung wären elektronische Rezepte. Derzeit ist noch umstritten, ob die elektronisch vorgehaltenen Patientendaten dann auch etwa von Ärzten oder Krankenhäuser abgerufen werden dürfen. Bei den Kostenschätzungen hat das Ministerium lediglich Posten einbezogen, die für die Kasse zu höheren Beiträgen führen könnten.
Andere Kosten, wie etwa für ein entsprechendes Lesegerät und andere Systeme für eine Arztpraxis, scheinen nicht in der Schätzung enthalten zu sein. Allein die Deutsche Krankenhausgesellschaft rechnet mit Mehrbelastungen bis zu 1,4 Milliarden Euro, die durch die Anschaffung neuer Computersysteme in Krankenhäusern in Deutschland entstehen würden. So hält die Bundesgesundheitsministerin nach Informationen der Zeitung auch nach wie vor an ihrer Schätzung fest. Sollten jedoch weitere Funktionen hinzukommen, so seien Mehrkosten nicht auszuschließen, wie eine Sprecherin des Ministeriums mitteilte.
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