Nicht nur für den Sarbanes-Oxley-Act müssen die Dokumente der Firmen lückenlos geführt werde. Der Softwarekonzern Microsoft erlebt gerade, dass auch in Patenstreitigkeiten das Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein von Dokumenten zum Politikum werden kann. Burst.com wirft Microsoft vor, belastendes Material systematisch gelöscht zu haben.
Der kleinere Softwareanbieter beschuldigt Microsoft in einem laufenden Verfahren, die Technologie gestohlen und selbst eingesetzt zu haben, die Burst.com gehört. Die Informationen aus einem gescheiterten Projekt soll Microsoft verwendet haben, um seine eigene Multimedia-Software zu stricken. Burst.com beschuldigt den Konzern im Zuge dessen auch, belastende E-Mail-Dokumente, die das Unrecht Microsofts hätten beweisen können, vernichtet zu haben.
Jetzt setzt der Anwalt der Kalifornier darauf, dem Gericht nachzuweisen, dass Microsoft seine Schuld vertuscht habe. Die Kommunikation sei unauffindbar. Und sie sei offen angewiesene Unternehmenspolitik. Der Anwalt bezieht sich auf ein unternehmensinternes, offizielles E-Mail von Microsoft-Manager Jim Allchin, in dem dieser – auch vom Sarbanes-Oxley-Standpunkt aus – widerrechtlich seine Kollegen anweist: “Archivieren Sie Ihre E-Mails nicht (…).” Dies sei Unternehmenspolitik, und nichts was die Mitarbeiter zu entscheiden hätten. 30 Tage, so Allchin, sind genug.
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