AMD findet keine gefälschten Chips in Deutschland

Der Chip-Hersteller AMD hat Berichte dementiert, wonach gefälschte Prozessoren nach Deutschland gelangt sein sollen. Man habe Distributoren und Zwischenhändler kontaktiert und keine gefälschten beziehungsweise ummarkierten Prozessoren aus Taiwan entdeckt, teilte die deutsche AMD-Niederlassung mit.
“Wir kennen die Berichte, dass gefälschte AMD-Prozessoren in Taiwan aufgetaucht sind”, sagte AMD-Sprecher Stephan Schwolow in München. “Nach unseren Nachforschungen, sind jedoch keine falschen AMD-CPUs in deutsche Distributions-Kanäle gelangt.” Auch die Zwischenhändler selbst reagierten gelassen: “Wir bekommen alle unsere Produkte direkt von AMD, deswegen sehen wir nahezu keine Möglichkeit, wie ummarkierte oder gefälschte Chips in unser Verkaufsnetz gelangen könnten”, sagte ein Sprecher von Avnet Applied Computing, einem der zwölf offiziellen AMD-Distributoren in Deutschland.

Die taiwanesische Polizei hatte kürzlich 60.000 gefälschte AMD-Chips sichergestellt, die eine Betrügergruppe in Deutschland und China verkaufen wollte. Aufgrund des Vorfalls überlege AMD, neue Sicherheitsmaßnahmen einzuführen, sagte Schwolow. Nähere Details nannte er jedoch nicht.

Bereits jetzt gebe es ein strenges Kontrollsystem in Deutschland, um sicherzustellen, dass autorisierte Händler originale Produkte bekommen. Die ummarkierten Chips aus Taiwan seien für einige sehr dunkle Kanäle bestimmt gewesen. Jeder der über solche Quellen Chips beziehe, sollte sich darüber im klaren sein, dass damit etwas nicht stimmen kann, so Schwolow. “Wenn man eine Rolex für zehn Euro kauft, weiß man ja auch, dass es nur eine gefälschte Rolex sein kann.”

Silicon-Redaktion

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