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Redmond will auf 64 Pferden ins Datenzentrum

Für ein 64-Bit-Menü mit Wintel gibt es zwei Zubereitungsarten. Für die eine nehme man eine Industriestandard-Architektur und würze sie mit 64-Bit-Erweiterungen, auch bekannt unter AMD 64 oder x64. Intel hat für den Itanium eine andere Möglichkeit gewählt und eine komplett neue Architektur aufgekocht. Jedoch ging Intels Rezept wohl am Geschmack der Unternehmen vorbei. Die CPU verfehlte die Erwartungen von Analysten, Herstellern und Anwender.

“Itanium wird als Architektur verschwinden”, meinte gar ein Kritiker. Aber so weit wird es wohl nicht kommen, nachdem seit einigen Monaten Microsoft am Itanium Geschmack gefunden zu haben scheint. Das Unternehmen will – so die Überlegungen für die nächsten Jahre – über die  EPIC-Architektur (‘Explicitly Parallel Intstruction Computing’) des Itaniums seine Betriebssysteme ganz tief ins Rechenzentrum hineinbringen.

“Wir wollen unser Engagement im Highend-Bereich verstärken”, erklärte Frank Mihm-Gebauer, Sprecher bei Microsoft im Gespräch mit silicon.de. “Wir sind noch nicht da, wo wir gerne sein wollen.” Dennoch werde Microsoft weiterhin auf den UNIX/RISC-Bereich hinarbeiten. Man sei sich jedoch bewusst, dass es nicht einfach ist, gegen bestehende Unix-Installationen anzukommen. “Wir haben hier keine Tradition, aber auch die Wahrnehmung der Kunden wird sich ändern”, erklärt Mihm-Gebauer.

Dabei ziele das Unternehmen nicht darauf ab, Unix-Anwender “umzudrehen”, sondern will sich eben als Alternative positionieren. “Nicht heute oder morgen, sondern vielleicht in zehn Jahren”, so Mihm-Gebauer, soll sich dann ein wachsender Mittelständler, oder auch ein Unix-Anwender, der seine Systeme erneuern muss, eben auch für eine Microsoft-Itanium-Installation entscheiden können.

Und das sollte der Anwender aus Sicht von Bob Muglia, Senior Vice President der Windows Server Group bei Microsoft, vor allem aus zwei Gründen tun: “Verbesserung des Betriebes und finanzielle Einsparungen.” Der Wechsel auf die Windows/Itanium-Plattform könnte für angestammte RISC-Anwender deutliche Einsparungen bringen und für mehr Flexibilität sorgen.

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Silicon-Redaktion

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