Für deutsche Unternehmen wird die Luft immer dünner, weil die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden immer weiter zurückgeht. Das will Beratungsunternehmen Proudfoot Consulting in einer Studie herausgefunden haben, in der international die Produktivität am Arbeitsplatz verglichen wurde.
Demnach seien 2003 in Deutschland im Durchschnitt 1441 Arbeitsstunden geleistet worden. Davon sind jedoch 519 Stunden nicht produktiv, so die Studie. Die Zahl der insgesamt geleisteten Stunden sinke seit einigen Jahren. “Niedrige Wochenarbeitszeiten und hoher Jahresurlaub plus anhaltend hohes Lohnniveau – die Luft wird immer dünner für deutsche Unternehmen”, erklärte Jochen Vogel, Chef der deutschen Niederlassung des Beratungsunternehmens.
Auch der Trend zu Arbeitszeitverlängerung löse dieses Problem nur unzureichend, so Vogel gegenüber der Financial Times. Daher müsse in den Betrieben vor allem die Verringerung der unproduktiv verbrachten Arbeitszeit Priorität haben. Unproduktive Zeiten ergeben sich durch Wartezeiten vor Konferenzen, aber auch durch arbeitsfremde Aktivitäten sowie Systemabstürze. Das bedeute, dass deutsche Angestellte 74 Arbeitstage im Jahr verplempern.
Das koste schätzungsweise150 Milliarden Euro, was beinahe acht Prozent des Bruttoinlandsproduktes entsprechen, so die Studie. Mit diesen Zahlen liege Deutschland aber im europäischen Durchschnitt. In den USA werden hingegen 1865 Stunden gearbeitet, dafür stehen hier die Räder im Schnitt rund 671 Stunden still.
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