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Sun profiliert sich mit Pay per Use

IBM hat den Begriff ‘On Demand Computing’ erfunden, Hewlett-Packard hat mit ‘Utility’ angefangen – das macht nichts, scheinen sich die Sun-Manager bei ihrer jüngsten Initiative gedacht zu haben. Sie haben jetzt einen Abrechnungsmodus eingeführt, der an die Utility-Ansätze anderer IT-Hersteller erinnert. Für bezogene Rechenleistung, im Datenspeicherungsbereich und bei der Softwareunterstützung gibt es jetzt auch für Freunde der Sun-Produkte ein ‘Pay per Use’, also Bezahlen je nach der eigentlichen Nutzung. Dieser Ansatz erfreut sich immer größerer Beliebtheit, weil die Kunden die Transparenz zu schätzen wissen, die sie damit erhalten.
Denn obwohl Sun schon seit mehr als zwei Jahren mit der eigenen Initiative ‘N1’ eine Verwaltungsschicht für das Rechenzentrum baut, die mit ihrer Containerbauweise durchaus wettbewerbsfähig wirkt, gibt es noch wenig Produkte und greifbare Angebote dafür. Das soll sich jetzt ändern, und so zäumt Sun das Pferd erst mal von der anderen Seite auf – von der Abrechnungsseite. Es gibt im Zuge der Neuerungen einen Festbetrag von etwa einem Dollar pro Stunde, Kunde und Prozessor bei einer bestimmten festgelegten Leistung. Dieses eigene Angebot kommt etwa anderthalb Jahre nachdem Sun angefangen hat, diese Idee mit einem externen Dienstleister in USA auszuprobieren. Das Management spricht davon, dass Sun damit den Kunden das “industrieweit erste echte Utility-Modell” geschenkt habe.

Dieser Ansatz besteht über die Rechenkapazität hinaus auch in einem Storage-Angebot. Hier wird pro Monat für jedes GByte, das gespeichert werden soll, der Betrag von ebenfalls einem Dollar eingezogen. Das dürfte zwar bei den Speicherriesen EMC, IBM und HDS keine besondere Unruhe erzeugen, allerdings könnte sich das Modell in Sun-Kundenkreisen allmählich durchsetzen. Möglicherweise sehen sich dann die Storage-Anbieter gezwungen, eines Tages ähnliche Angebote zu machen.

Doch bis dahin gibt es weitere greifbare Abrechnungen von Sun: So soll das Programm ‘Java Enterprise System’ mehr Freunde finden. Auch wer nicht alle in diesem Hardware/Software/Services-Porgramm angebotenen Einzelteile nutzen will, soll sich jetzt selbst ein flexibles Set an Lösungen zusammenstellen können. Für die unterschiedlich konfigurierten ‘Suites’ verlangt Sun dann nicht mehr wie bisher 100 Dollar im Monat je Anwender für das Komplettpaket, sondern nur noch 50 Dollar. Die genauen Abmessungen, die die Lösung dann haben muss, sind am besten mit dem Fachhändler zu diskutieren. Vorerst ist dieses Angebot für den US-Markt aufgelegt und wird erfahrungsgemäß etwas später nach Deutschland kommen.

Bereits jetzt gibt es aber die Grid-Zentren, die die Utility-Angebote auch in Europa bereitstellen sollen. Dafür betreibt Sun Microsystems eigene Rechenzentren mit vernetzten Servern in den entsprechenden Ausmaßen. In Schottland, Kanada und den US-Staaten New Jersey, Texas und Virginia sind bereits jetzt die ersten Kunden im Testlauf angeschlossen. Bisher ungenannte Großunternehmen aus Finanzdienstleistung und Energiewesen sollen es sein, die die Pay-per-Use-Modelle für Kapazität und Speichern derzeit schon über die Sun-Grids laufen lassen, meldet Reuters.

Greifbar ist ebenfalls, dass Sun im Zuge der neuen Abrechnungsmethoden auch seine Softwarepakete neu geschnürt hat. Die kürzlich vorgestellten Lösungen zur Compliance, die Sun zusammen mit Partnern anbietet, gibt es jetzt auch im Utility-Modus. Das ‘Sun Compliance and Content Management Solutions Program’ soll den Kunden ein Komplettpaket für gleichzeitiges Verwalten der Inhalte und Compliance für die E-Mail-Speicherung geben.

Silicon-Redaktion

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