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Siemens baut Mautsystem in den USA auf

Der Siemens-Konzern hat in den USA mit dem Aufbau eines satellitengestützten Mautsystems begonnen. In der Pilotphase nehmen dabei in der Region Seattle rund 500 Autofahrer teil. Ihre Fahrzeuge werden – ähnlich wie bei der LKW-Maut in Deutschland – mit On-Board-Units (OBU) ausgestattet, die Position wird über GPS erfasst und die Daten dann via GMS an die Zentrale übermittelt. Im Gegensatz zu Deutschland wurden jedoch keine Kontrollbrücken installiert, so dass eine Berechnung in der Fläche möglich ist.
“Anhand der Daten werden Statistiken über die unterschiedliche Intensität der Streckennutzung erstellt. Diese dienen als Grundlage für die Gebührenberechnung”, heißt es in einer Miteilung von Siemens Intelligent Traffic Systems. “Durch tageszeitlich variierende Gebühren sollen viel befahrene Strecken entlastet werden, indem alternative Routen finanziell attraktiver werden oder die Autofahrer andere Verkehrsmittel nutzen.”

Betreiber des Mautsystems ist das ‘Puget Sound Regional Council’, das im Großraum Seattle für die Planung, Gestaltung und Vergabe von Mitteln für Verkehrsprojekte zuständig ist.

Das Projekt wird in Deutschland mit großem Interesse verfolgt. Denn seit dem Mautstart am 1. Januar gibt es zahlreiche Regionen entlang von Bundesstraßen, die unter verstärktem LKW-Aufkommen leiden, da viele Spediteure ihre Fahrer dazu anhalten, die kostenpflichtigen Autobahnen zu meiden. Ein variables Preissystem abhängig vom Verkehrsaufkommen, könnte dieses Problem möglicherweise lösen.

In Deutschland hatte Siemens zuletzt Probleme mit dem Mautbetreiberkonsortium Toll Collect. Wie es hieß, wird der Münchner Konzern nicht mehr für die neuen Programme der OBUs verantwortlich sein. Sie sollen stattdessen vom Konkurrenten OMP entwickelt werden.

Silicon-Redaktion

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