PalmOS goes Linux – und wohin treibt PalmSource?

Wie es mit PalmSource weitergeht, ist ebenfalls ziemlich diffus. Vor einigen Jahren hatte sich der PDA-Hersteller Palm in eine Hardwarefirma (PalmOne) und eine Softwarefirma (PalmSource) aufgespalten, um sich gegenüber Drittherstellern von Palm-basierten PDAs unabhängig und neutral zu zeigen. Das Lizenzgeschäft selbst wickelt seitdem ein Joint Venture namens Palm Trademark Holding ab, an dem PalmSource 55 Prozent hält.

Gestern gab PalmSource bekannt, seine 55 Prozent an der Lizenzfirma zum Preis von 30 Millionen Dollar an PalmOne abzutreten. PalmOne kauft außerdem die Rechte an den Namen Palm und wird sich bis Ende des Jahres wieder in ‘Palm’ umbenennen. Immerhin wird PalmSource die verkauften Markenzeichen bis 2009 weiternutzen. Was danach passiert, wurde offen gelassen.

Branchenkenner zweifeln inzwischen, dass es PalmSource in seiner jetzigen Funktion bis dahin noch geben soll. Es wird spekuliert, dass die derzeitigen Veränderungen eigentlich nur daraufhin deuten, dass aus den zwei Unternehmen wieder eines wird. Der Hardware-Hersteller ist kerngesund und sein Aktienkurs hoch, während PalmSource als potenzielles Übernahmeobjekt dahindümpelt. Der Blackberry-Hersteller RIM wird dabei als möglicher Käufer häufig genannt.

Käuferkandidat Nr.1 bleibt jedoch PalmOne, der über die nächsten vier Jahre rund 150 Millionen Dollar Lizenzgebühren an die Schwester überweisen darf. Eine Akquisition könnte in diese Rechnung etwas mehr Sinn bringen. Wie es ein Analyst gegenüber US-Medien ausdrückte: “Die grobe Analogie dazu würde lauten: ‘Meine Freundin ist mir zu teuer geworden, also habe ich sie geheiratet.'”

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Silicon-Redaktion

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