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Patchen zum Schnäppchenpreis – von Windows oder Linux?

Im Rahmen seiner Kampagne ‘Get the Facts’ hat Microsoft eine Untersuchung veröffentlicht, die besagt, dass es billiger ist, Windows-Software zu patchen als alternative Pinguin-Lösungen. Für die Studie hatte Redmonds Geschäftspartner Wipro 90 Unternehmen befragt – vor diesem Hintergrund überrascht das für Microsoft erfreuliche Ergebnis nicht. Dennoch ist die Aufregung groß und Analysten und Branchenvertreter beider Seiten liefern sich jetzt eine hitzige Diskussion.

33 Prozent billiger sei es, Windows Datenbank-Server zu patchen als die Gegenstücke aus der Linux-Welt, so das Fazit der Untersuchung. Für Windows-Clients koste das Update im Schnitt um 14 Prozent weniger. Von mehreren Seiten hieß es daraufhin, die Untersuchung sei unrealistisch und veraltet.

Diese Sorte von Studien könnten nicht als verbindliche Richtlinien dafür gelten, was es kostet Anwendungen zu betreiben oder zu patchen, so der Sicherheitsanalyst James Turner von Frost & Sullivan. “Jedes Unternehmen hat unterschiedliche Bedürfnisse.” Auch Paul Kangro, Solution Manager für den Raum Asia-Pazifik bei Novell, nannte das Papier problematisch. Es stamme aus dem vergangenen Jahr und beziehe sich noch auf einige Probleme aus 2003 – seitdem seien jedoch die Patching-Tools für Linux deutlich verbessert worden.

Für Sean Moshir, CEO von PatchLink – einem Unternehmen, das auf automatisiertes Patchmanagement spezialisiert ist – sind dagegen dennoch Microsoft-Patches die kostengünstigere Alternative. “Das hat viel mit der Tatsache zu tun, dass freie Software in einer großen Vielfalt an Konfigurationen und Installationen vorhanden ist.”

Einige “technische Probleme in der Vergangenheit”, räumte auch Novells Kangro ein, “das heißt, dass es verfahrenstechnisch schwieriger war, mit Linux fertig zu werden”. “Generell ist das Problem jedoch eine Frage der Routine – die Anwender können Windows-Maschinen potentiell schneller patchen, weil sie viel Praxiserfahrung haben.”

Die komplette Studie kann auf der Webseite von Microsoft nachgelesen werden.

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Silicon-Redaktion

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