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Torvalds enthüllt neues System zur Linux-Entwicklung

Nach der Abkehr vom kommerziellen Verwaltungssystem für den Linux-Kernel, BitKeeper, hat Linus Torvalds ein neues Tool namens ‘Git’ gestartet. Hintergrund: Nach langem Hin und Her hatte BitMover – der Hersteller von BitKeeper – die Entwicklung des freien Klienten eingestellt. Seitdem arbeiten Hunderte Linux-Entwickler mit einem ebenso simplen wie veralteten System. Um sich über die jeweiligen Updates zu informieren, schicken sie sich E-Mails.

Damit das nicht zum Dauerzustand wird, will Torvalds mit Git wieder einen automatischen Kontrollmechanismus einführen, mit dem sich Updates und Richtungsänderungen kontrollieren lassen. Das Git-Projekt ist nicht kompatibel mit BitKeeper. Das bedeutet zwar Schwierigkeiten für diejenigen, die auf die neue Software umstellen – dafür gibt es keine weiteren Reibereien mit den Gründern von BitMover.

Dennoch basiert Git deutlich auf den BitKeeper-Erfahrungen. Zum Beispiel verwaltet keines der beiden Tools die Software in einer einzigen, zentralen Datenbank. “Mit dem BitKeeper war es zum Beispiel möglich, die Entwicklungsarbeit sinnvoll aufzuteilen. Diese Art zu arbeiten, war sehr erfolgreich”, sagte Torvalds in einem E-Mail-Statement gegenüber US-Medien. “Deswegen ist Git zwar nicht mit BitKeeper kompatibel, aber es wurde so entwickelt, dass es auf die selbe Art und Weise wie BitKeeper arbeitet.”

Wie Linux selbst steht auch Git unter der GPL (General Public License) und fünf bis zehn Programmierer sind nach Torvalds Worten bisher “komplett begeistert davon”. Er gehe jedoch nicht davon aus, dass das Projekt über die Anforderungen des Linux-Kernels hinaus eingesetzt werden wird. Die Bezeichnung Git ist laut Torvalds frei erfunden.

Kritiker hatten dem Linux-Papa in der Vergangenheit oft dafür gerügt, ein kommerzielles Programm für die Entwicklung des Open-Source-Kernels einzusetzen. Zwar handle es sich um ein kostenlos erhältliches Programm, aber eben nicht um ein freies Programm, das man nach Belieben an die eigenen Vorstellungen anpassen könne, so ihre Argumentation.

Silicon-Redaktion

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