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Basel II sorgt für Goldgräberstimmung

Während Managern und IT-Chefs vieler Finanzinstitute allein beim Gedanken an die neue Kreditrichtlinie Basel II übel wird, wittern Softwarekonzerne das große Geschäft. “Fast alle Banken weltweit benötigen dafür neue Programme”, sagt SAP-Entwickler Jens-Peter Jensen der Nachrichtenagentur dpa und Richard Evans von Speicherhersteller Hitachi Data Systems Deutschland (HDS) ergänzt: “Die Banken müssen deutlich mehr Daten verwalten, die besonderen Sicherheitsstandards unterliegen.” Mit anderen Worten: ein Millionengeschäft.

Zahlen zu den erwarteten Unsätzen wollten die beiden nicht nennen, doch bereits im vergangenen Jahr hat sich SAP in einer Untersuchung näher mit dem Thema beschäftigt. Demnach rechnen mittlere und große Banken für die Einführung von Basel II mit Kosten von 50 Millionen Euro und mehr. Die Vorbereitungen für die ab 2007 geltenden Änderungen laufen bereits auf Hochtouren.

“Einige Banken sind in der Lage, ihre IT-Kosten zu begrenzen, indem sie vorhandene Systeme verwenden oder modifizieren”, so der Vizepräsident der SAP-Abteilung für Finanzen, Thomas Balgheim. “Größere Banken haben diese Möglichkeit wahrscheinlich nicht.” Nicht umsonst arbeite deshalb SAP seit fünf Jahren an IT-Lösungen für Basel II.

Die regelkonforme Feststellung des Kreditrisikos ist dabei nach Jensens Worten die größte Herausforderung. Da durch Basel II zumdem die Pflicht zur Berichterstattung gegenüber den Aufsichtsbehörden ausgeweitet wurde, sei auch eine Verknüpfung von internen und externen Daten entscheidend – die entsprechenden Programme hierfür müssten noch geschrieben werden.

HDS-Manager Evans bereitet dagegen die Sicherheit das größte Kopfzerbrechen. Um das Fehlerrisiko bei der Verwaltung der Daten so gering wie möglich zu halten, müssten alle Informationen gespiegelt und zur Kontrolle gesichert werden. “Es gibt kein Hardware-Problem, gebraucht werden aber Programme, um die Daten in den Speichern besser zu verwalten.”

Silicon-Redaktion

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