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Vorwurf: Microsoft tanzt nach Pekings Pfeife

Microsoft zensiert im Auftrag der chinesischen Regierung private Blogs in China, die über MSN laufen. Das hat für Wirbel gesorgt. Während Microsoft sich darauf beruft, lediglich die nationalen Gesetze zu achten, spricht ein Teil der Branche zusammen mit Menschenrechtsorganisationen davon, dass Microsoft es sich zu einfach mache.

Ausgerechnet die Worte “Freiheit” und “Demokratie” werden bei dem im Mai dieses Jahres gestarteten Dienst von MSN China als Reizwörter erkannt. Der kostenlose Weblog-Service ‘Spaces’ reagiert aber auch allergisch auf die Begriffe “Menschenrechte”, “Demonstration” und “Taiwans Unabhängigkeit”. Gibt ein Blogger diese Wörter ein, so erhält er die Aufforderung, ein anderes Wort zu finden.

Der Konzern beruft sich auf die Notwendigkeit, sich an die nationalen Bestimmungen zu halten, um in einem bestimmten Land auch tatsächlich Geschäfte machen zu können. Adam Sohn, der für das internationale Geschäft von MSN zuständig ist, sagt gegenüber AFP: “Selbst mit den Filtern helfen wir Millionen von Menschen, miteinander zu kommunizieren, Beiträge und Fotos auszutauschen sowie Beziehungen aufzubauen.”

Außer Microsoft müssen sich noch andere international aktive Konzerne Vorwürfe in Sachen Zensur gefallen lassen. Yahoo und Google haben ebenfalls Filter eingebaut und arbeiten mit den chinesischen Behörden zusammen. Die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen hat Microsoft, Yahoo, Google und andere Internet-Unternehmen aufgefordert, ihre wirtschaftliche Macht für Meinungsfreiheit im Internet einzusetzen.

Silicon-Redaktion

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