Eltern machen Spielehersteller für Tod des Sohnes verantwortlich

Ein aktueller Fall aus China könnte die auch wieder verstärkt in Deutschland geführte Diskussion um brutale Computerspiele weiter anheizen. Die Spielefirma ‘Blizzard’ erwartet ein Prozess, der klären soll, ob das Unternehmen für den Tod eines 13-Jährigen Jungen verantwortlich ist.

Blizzard entwickelt das Online-Spiel “World of Warcraft”, ein reines Online-Rollenspiel, bei dem die Mitspieler den Fortgang des Spiels mitbestimmen. Der Junge soll eine Szene nachgespielt haben und dabei in den Tod gesprungen sein. Näheres ist nicht bekannt, berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel unter Berufung auf die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.

Die Klage, die ein Anwalt und bekennender Kämpfer gegen die Spielsucht gerade vorbereitet, bezieht sich ausschließlich auf den Fall des Jungen. In Vorbereitung ist aber wohl auch eine weitere Klage im Namen von 63 Elternpaaren, die dem Hersteller vorwerfen, für die Spielsucht der Kinder und die Schäden, die dadurch bei den Jungendlichen entstanden seien, verantwortlich zu sein.

Der Ausgang des Verfahrens, das jetzt erst beginnt, ist nicht abzusehen. Möglicherweise aber statuieren die Richter an Blizzard ein Exempel. Online-Spiele und damit verbundene Suchtprobleme sind ein großes Thema in China. Beispielsweise ließ die Regierung mehrere Internet-Cafés schließen, um das Surfen der Internet-Nutzer einzudämmen. Außerdem hat sie Spielehersteller dazu verpflichtet, Zeitbegrenzungen einzubauen. Nach drei Stunden macht die Figur schlapp und ist erst nach fünf Stunden Pause wieder einsatzbereit.

Silicon-Redaktion

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