Oracle und SAP unterstützen MySQL

Oracle hat mit MySQL einen langjährigen Lizenzvertrag unterzeichnet. Damit erhält MySQL erneut eine Lizenz für die ‘InnoDB Database Storage Engine’.

Marktbeobachter sehen in der Vereinbarung einen Erfolg für MySQL. Denn MySQL bekam die Lizenz ursprünglich vom finnischen Hersteller Innobase. Innobase wurde im Oktober 2005 jedoch von Oracle gekauft. Da Oracle mit MySQL konkurriert, war unklar, ob die Lizenz verlängert wird.

Der neue Vertrag baue auf der Vereinbarung mit Innobase auf, sagte Zach Urlocker, MySQL Vice President Marketing, am Rande der Konferenz LinuxWorld (Boston, 3. bis 6. April). Wie lange der neue Abschluss läuft und welche finanziellen Konditionen gelten, wollte er nicht mitteilen. Nach Angaben Urlockers setzen 30 bis 40 Prozent der MySQL-Kunden InnoDB für das Online Transactional Processing ein.

Oracle hatte seinen Hunger auf Datenbank-Hersteller im Februar 2006 vorläufig mit der Übernahme von Sleepycat gestillt. Diese habe MySQL jedoch kaum betroffen, meinte Urlocker. MySQL habe Sleepycats ‘Berkeley DB Transactional Engine’ nicht lizenziert. Und nur ein Prozent der MySQL-Kunden setzten diese Datenbank ein.

Die Einigung mit Oracle ist eine gute Nachricht für MySQL. Eine andere: SAP wird MySQL noch in diesem Jahr zertifizieren. Das kündigte Shai Agassi an, SAP President Products and Technology Group. “Ich bin mir sicher, dass wir MySQL bis Ende des Jahres unterstützen werden”, sagte er nach US-Medienberichten während eines Treffens des SAP Executive Board im kalifornischen Burlingame.

Diese Ankündigung kommt nicht von ungefähr. SAPs Risikokapital-Abteilung hatte im Februar 2006 kräftig in MySQL investiert. Die Schweden erhielten damals insgesamt 18,5 Millionen Dollar- unter anderem von SAP und Intel.

Derweil kündigte MySQL die Einführung einer neuen Transaction Engine an. Diese wurde von Jim Starkey entwickelt. Starkey ist Mitgründer des US-Unternehmens Netfrastructure – das von MySQL im März 2006 gekauft wurde.

Die neue Enginge verfüge über eine moderne Architektur, sagte Urlocker. Sie richte sich vor allem an Unternehmen mit groß angelegten Applikationen und werde verschiedene Storage-Architekturen unterstützen. Die neue Lösung wird offiziell auf der MySQL-Anwenderkonferenz vorgestellt, die vom 24. bis 27. April im kalifornischen Santa Clara stattfindet.

Dort zeige MySQL auch Database Engines, die von Drittparteien geliefert werden, so Urlocker. MySQL ermuntere die Entwickler dazu, den MySQL-Code zu nutzen, um eigene Engines zu schreiben. So hätten die MySQL-Nutzer Google und Friendster.com Engines entwickelt. Weitere Lösungen von Drittparteien werden auf der Konferenz präsentiert, sagte Urlocker.

Silicon-Redaktion

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