Ein Weilchen werden sich Linux-Enthusiasten aber noch gedulden müssen, bis wirklich die erste freie Grafikkarte auf den Markt kommt. Bislang gab es einen Scheideweg für Anwender. Entweder, sie verwenden ein quelloffenes Produkt und verzichten auf optimale Ausnutzung der Grafik-Hardware, oder aber sie kaufen ein proprietäres Windows-System.
Meist können Linux-Anwendungen und Betriebssysteme zwar auf Grafikkarten zugreifen und unterstützten diese weitgehend, dennoch können freie Produkte meist nicht den gesamten Leistungsumfang der proprietären Hardware ausschöpfen.
Die Gruppe hat sich im Jahre 2004 gegründet und macht offenbar gute Fortschritte. Ziel ist eine Grafikkarte zu einem erschwinglichen Preis, die eine voll dokumentierte Programmierschnittstelle bietet, sich mit allen offenen Lizenzen versteht und nicht durch Patente oder anderes geistiges Eigentum gefährdet ist.
Das Projekt habe auch einen Business-Arm, der über den Verkauf der geplanten Open-Source-Grafikkarte so viele Mittel in die Kassen spülen soll, dass sich das Projekt weiter trägt. In erster Linie soll die Karte 2-D unterstützen und bis zu einem gewissen Grad auch 3-D ausschöpfen können. Für einen Spiele-Enthusiasten, der seine Freizeit damit verbringt, in dunklen Höhlen virtuelle Feinde hinzuschlachten, dürfte diese Open-Source-Karte allerdings nicht das Mittel der Wahl sein.
Spätestens im September soll ein erster Prototyp auf den Markt kommen. Dieser wird auf Basis eines Field-Programmable Gate Array (FPGA) zu haben sein, über den dann das endgültige Produkt entwickelt werden kann. Einerseits hofft das Team, mit dem FPGA-Prototyp eine Nische ansprechen zu können, andererseits soll das potentielle Partner auf das Projekt aufmerksam machen. Nach wie vor scheinen sich Unternehmen wie Novell und Red Hat nicht sonderlich für das Projekt zu interessieren. Das Team kämpft daher um Mittel. Die könnten jedoch fließen, sobald die Entwickler wirklich ein Stück funktionierende Hardware präsentieren können.
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