Die Initiative ‘Open Source as Prior Art’ (OSAPA) hat zum Ziel, die Anzahl schlechter und ungenauer Software-Patente zu reduzieren und damit Entwickler und Anwender vor Patentklagen zu schützen. Unter anderem mit verbessertem Zugang zu Code und der Dokumentierung von Open-Source-Programmen will das OSDL dem amerikanischen Patentamt bei der Evaluierung von Patentanträgen unter die Arme greifen.
Kritik kommt jetzt von einem der gewichtigsten Vertreter der Open-Source-Community. Richard Stallman, Gründer der Free Software Foundation, hat nun in einem Artikel die Fokussierung der OSAPA auf “absurde Patente” gegeißelt.
Die Ziele des Projektes seien nicht auf die Bedürfnisse der Entwickler und Anwender zugeschnitten. Die Konsequenzen könnten sich auf die Open-Source-Szene sogar negativ auswirken, fürchtet Stallman. Denn das Projekt helfe letztlich großen Unternehmen mit umfassenden Patent-Portfolios diejenigen Patenten abzustoßen, die ohnehin nur für Ärger sorgten.
Das OSDL widerspricht solchen Vorwürfen. Man wolle vor allem Patente, die nur einen sehr schmalen Bereich abdeckten. Weil aber das amerikanische Patentsystem ein ziemliches Chaos sei, berge diese Strategie auch Probleme, heißt es.
In Workshops will das OSDL zusammen mit Entwicklern ein Verfahren vorantreiben, über das sich Open-Source-Code kennzeichnen lasse. Zudem arbeite die Organisation an einer Software, genannt OSSTag, die solche Kennzeichnungen im Code aufspüren soll. Schwierig sei es jedoch an die Projekte, die in verschiedenen Foren gepflegt werden, mit der Software heranzukommen. Von einem funktionierenden System würde aber nicht nur das amerikanische Patentamt, sondern auch die Entwicklergemeinschaft profitieren, erklärte eine Sprecherin des OSDL.
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