Den mit etwa 400 Millionen Euro größten Batzen soll allem Anschein nach der Siemens-Konzern tragen müssen, heißt es laut der Nachrichtenagentur Reuters aus Brüsseler Kreisen. Das sei die zweithöchste je verhängte Kartellstrafe der EU. Das Unternehmen sei äußerst kooperativ gewesen. Die genaue Summe will die Kommission aber erst am Ende der Untersuchungen bekannt geben und sich vorher “nicht an Spekulationen beteiligen”, so ein Vertrauter des Vorgangs.
In den aktuellen Fällen wirft die Kommission den beteiligten Firmen vor, im Geschäft mit gasisolierten Schaltanlagen illegale Preisabsprachen getroffen zu haben. Neben Siemens seien unter anderem auch die japanischen Konzerne Mitsubishi, Toshiba und Hitachi beteiligt gewesen. Sie würde jedoch mit jeweils bis zu 100 Millionen Dollar deutlich geringere Strafen ereilen, hieß es. Alstom und Areva aus Frankreich sollen ebenfalls an dem Kartell mitgewirkt haben. Der Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB habe dagegen nichts zu befürchten. Das Unternehmen hatte die Untersuchungen seinerzeit angestoßen.
Den unrühmlichen ersten Platz in der Rangliste der höchsten Kartellstrafen dürfte Microsoft mit dem Rekordbußgeld in Höhe von 497 Millionen Euro einnehmen, das der Konzern für die mutmaßliche Ausnutzung seiner Monopolstellung bei Computer-Betriebssystemen 2004 zahlen musste.
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