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Deutsche Automobilbranche setzt IT gegen Knebelverträge

Vor allem, weil die angegliederten Unternehmen immer mehr ausgelagerte Forschungs- und Designarbeit für die großen Namen erledigen, müssen diese ihre Fertigungs- und Lieferprozesse in zunehmendem Maße durch eine leistungsfähige IT optimieren. Mit 78 Prozent der Befragten setzt die Mehrheit von ihnen die optimierte IT gegen die zunehmenden logistischen und auch rechtlichen Herausforderungen in der international aktiven Branche.

Nur so können sie den steigenden Rohstoffpreisen und den wachsenden Anforderungen der großen Partner gerecht werden, heißt es. “Gerade in der Automobilindustrie mit ihrer relativ geringen Fertigungstiefe und dem Bedarf an schneller und flexibler Anpassung der Produktion, ist eine enge Vernetzung mit den Geschäftspartnern und eine effiziente Supply Chain ein entscheidender Wettbewerbsfaktor”, sagte Joachim Benner, Research Analyst bei dem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC.

Zur Abwicklung des elektronischen Datenverkehrs gehört Electronic Data Interchange (EDI) bei den meisten Zulieferern inzwischen zum Standard. “Um die Optimierungspotenziale hier möglichst weit auszuschöpfen, ist eine umfassende Integration in die internen Geschäftsprozesse wichtig”, sagte er. Die Bedeutung von RFID zur Optimierung der Lieferkette ist zwar noch gering, wird aber derzeit so stark ausgebaut, dass die Branche als Trendsetter gelten kann. Allerdings stehen die hohen Kosten für RFID der Einführung vor allem bei mittelständischen Unternehmen  im Wege. Doch ist das Ergebnis beachtlich: Es haben bereits 8 Prozent der Zulieferer in Deutschland eine RFID-Lösung im umfassenden Einsatz, 2 Prozent führen derzeit eine ein und weitere 4 Prozent haben die Einführung für das Jahr 2007 fest eingeplant.

Das Optimieren der Supply Chain und das Vernetzen der Automobilindustrie wird insbesondere durch die Hersteller vorangetrieben. Dabei sollen die Zulieferer verstärkt in die Produktionsprozesse der OEMs integriert werden. “Die Befragung zeigt, dass die Zulieferer hier den Anforderungen der Hersteller Folge leisten müssen. Dabei befürchten die Zulieferer einen zunehmenden Kontrollverlust, da die Automobilhersteller in die Produktions- und Steuerungsprozesse ihrer Lieferanten eingreifen”, so Benner weiter.

Silicon-Redaktion

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