“Datenzentren sind wieder sexy”

Unternehmen hätten dann mehr Mittel für neue Projekte und würden in neue Technologien investieren. Kumar erkennt einen Trend bei mittelständischen und großen Unternehmen hin zu einer neuen Architektur von Datenzentren. “Konsolidierung und physische wie logische Integration führen zu einer Hub-and-Spoke-Architektur (Nabe und Speiche). Das bedeutet, ein Unternehmen hat ein Mega-Datenzentrum (Hub) und daran gliedern sich mehrere kleine Satelliten-Zentren (Spokes) an, die lokale Standorte versorgen.”

Dieser Trend werde sich in den USA aufgrund des laxeren Kündigungsschutzes schneller durchsetzen. “Die Menschen in Europa sind da etwas zivilisierter”, bemerkt Kumar, da hier Mitarbeiter nicht so schnell entlassen werden könnten. Wichtigstes Hindernis bei dieser Konsolidierung seien aber kulturelle Unterschiede, vor allem bei multinationalen Unternehmen.

Kumar fasste bei einer Gartner-Veranstaltung “Archtecting IT Infrastructure for the Real-Time Enterprise” in München die wichtigsten Punkte für den CIO in den kommenden zehn Jahre zusammen. Zunächst müsse die Infrastruktur konsolidiert werden. Dank neuer Technologien wie der Virtualisierung sei das im Grunde kein Problem. Garnter-Analyst Buttler warnte in diesem Zusammenhang jedoch vor einer allzu großen Bindung an einen Hersteller.

Derzeit sei für die Mehrzahl der Unternehmen VMware die einzige Möglichkeit, vor allem dank ausgereifter Management-Tools. Xen und Microsoft könnten noch nicht den gleichen Funktionsumfang bieten. Virtualisierung im Bereich x86, obgleich in aller Munde, stecke noch in den Kinderschuhen.

Bei diesem Thema sollten Unternehmen allerdings Vorsicht walten lassen, um sich nicht vorschnell von einem Hersteller abhängig zu machen. Vor allem nicht von der EMC-Tochter VMware. Die Muttergesellschaft lasse den Virtualisierungsspezialisten weitgehend autonom agieren. Dennoch bestehe in Zukunft die Gefahr, dass der Storage-Riese versucht, über die Virtualisierung von VMware neue Kunden an sich zu binden.

Unternehmen sollten zudem Druck auf Software-Häuser ausüben, bedarfsgerechte Software-Lizenzen einzuführen, rät der Analyst. Um aber tatsächlich bedarfsgerecht abrechnen zu können, sei eine Configuration Management Database (CMDB) unerlässlich. “Die Hersteller werden versuchen, Ihnen so schnell wie möglich möglichst viele neue Technologien zu verkaufen.” Manche dieser Technologien seien in der Tat großartig. “Aber,” warnt Kumar, “führen Sie diese Technologien nur zu einem Zeitpunkt ein, der für Sie geeignet ist, und am besten Schritt für Schritt.”

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Silicon-Redaktion

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