Die Prognosen stammen von Jeff Raikes, dem President der Business Division bei Microsoft. Seiner Meinung nach werden 2010 100 Millionen Menschen – also doppelt so viele wie heute – die Möglichkeit haben, über eine Microsoft-Office-Anwendung zu telefonieren.

Dass das nicht ohne neue Produkte wahr werden kann, weiß Raikes und deshalb kündigte er während einer Keynote auf der VoiceCon an, dass Microsoft noch in diesem Monat Beta-Versionen des Office Communications Server 2007, Microsofts VoIP und Unified Communications Server sowie des Office Communicator 2007 veröffentlichen wird.

Diese Lösungen seien die wichtigste Kommunikationstechnologie seit dem Mail-Programm Outlook, das 1997 gelauncht wurde, so Raikes “Software verändert die Telefonie genauso wie andere Business-Anwendungen über die Jahre sich aufgrund der Abkehr von immer neuer Hanrdware verändert haben”, konstatiert er. “Die Software-basierte VoIP-Technik in Office Communication Server und Office Communicator wird so viel mehr bieten und kostengünstier sein, dass einem klassisches Telefonieren so fremd vorkommen wird wie inzwischen das Schreiben mit einer alten, verstaubten Schreibmaschine.”

Zu den Neuerungen sollen unter anderem zählen eine verbesserte Software-Ökonomie, was bedeutet, dass der Communication Server mit einer Reihe von Geräten, Telefonen, Service- und Management-Tools via offenen Schnittstellen und Standards kommunizieren soll. Ferner will der Hersteller die Sprachqualität um einiges optimieren und eine simple Integration der klassischen PBX-Anlagen in das neue VoIP-System erreichen.

Darüberhinaus plauderte Raikes über das Verhältnis von Microsoft zu den Partnern. Damit das gut bleibt oder wieder gut wird, will der Hersteller Spezifikationen für die Interoperabilität des Communication Servers 2007 und des Communicator 2007 für Partner verfügbar machen. Die sollen dann bessere Unified-Lösungen via SIP (Session Initiation Protocol) zwischen PBX und den Office-Applikationen anbieten können.

Neue VoIP-Lösungen – für Microsoft nicht der erste Schritt in diesem Bereich, aber vielleicht einer der wichtigsten. Als führender Desktop-Software-Anbieter weltweit könnte die Ankündigung vor allem auch die Konkurrenz auf den Plan rufen, ‘alte Hasen’ wie Avaya oder Cisco gleichermaßen. Ins Bild passt dabei auch die 2006 begonnene Partnerschaft mit Nortel Networks. Die Unternehmen hatten Anfang Januar Produkte angekündigt, die aus der ‘Innovative Communications Alliance’ resultieren und darauf abzielen, die “Barrieren zwischen Sprache, E-Mail, Instant Messaging, Multimedia Conferencing und anderen Formen der Kommunikation zu überwinden”.

Silicon-Redaktion

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