Der britische TK-Netzbetreiber und -Dienstleister hat sein ISDN-basiertes Angebot abgestellt. Dies war eine Plattform, die sich an den Endverbraucher richtete. Offenbar hatte sie nicht genügend Freunde gefunden.
Als rein europäische Ablösung für langsame Dial-up-Modems war ISDN lange ein Phänomen, das so beliebt war, dass die Welt bald nicht mehr über die paneuropäische Technik lachte. Doch mit günstigen breitbandigen Lösungen schlägt dem System, das beispielsweise die Vergabe mehrer Rufnummern oder gleichzeitiges Telefonieren und Surfen ermöglicht, die Stunde. Oder, wie es ein BT-Sprecher gegenüber der BBC ausdrückte: “Die Nachfrage danach ist mit der Verfügbarkeit von billigem, schnellem Breitband geradezu abgestürzt.”
Die Geschwindigkeiten erreichten 64 Kbit/s im Uplink und Downlink – kein Vergleich zu den Möglichkeiten von Broadband. Die Durchschnitts-Breitbandnutzer in Großbritannien surfen mit 3,8 Mbit/s oder noch schneller. ISDN soll allerdings noch eine Weile im Geschäft bleiben auch bei BT: einige Unternehmen nutzen die Technik als Backup für ihr Festnetz.
Außerdem sind die Fernseh- und teilweise auch Rundfunk-Sendeanstalten meist mit ISDN ausgestattet. Hier ist also anbieterseitig auch noch die nächsten Jahre Know-how vonnöten. Für Sender soll ISDN gar unersetzbar sein, weil es im Up- und Downlink dieselben Geschwindigkeiten bietet, was für die Sendequalität notwendig ist. Und die Daten kommen garantiert an. Zuverlässig mit 64 Bit/s. Delay und Latency sind daher für ISDN-Freaks wie Gavin Davis von Gerätehersteller Glen Sound wahre Fremdwörter.
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