Das sagte August-Wilhelm Scheer, Präsident des Branchenverbands für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Scheer hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf ihrer jüngsten China-Reise begleitet. Merkel habe den Schutz geistigen Eigentums mehrmals thematisiert, so Scheer. “Ich glaube, das ist auch gut verstanden worden.” Die chinesische Regierung werde daher schnell reagieren. “In fünf bis zehn Jahren sind Raubkopien kein Thema mehr.”
Besonders IT-Firmen müssten in China jedoch selbst auf ihr geistiges Eigentum achten. “Sie sind oft zu blauäugig, es muss mehr Vorsorge getroffen werden.” Die chinesischen Firmen sorgten mittlerweile selbst dafür, nicht kopiert zu werden. Deutsche IT-Unternehmen müssten etwa Patente schnell anmelden. “Sonst wird man über den Tisch gezogen.”
China habe derzeit einen hohen Bedarf an “gefrorenem Organisationswissen”, zum Beispiel an der Software von SAP. Die chinesische IT-Industrie entwickele sich nach einem Muster, das bereits aus Japan bekannt sei. “Die Entwicklung geht vom Kopieren über das Kapieren zur Innovation.”
Scheer: “Die Japaner sind vor Jahrzehnten auch mit dem Fotoapparat in unseren Fabriken herumgelaufen. Es folgten eigene Produkte, die nach und nach besser wurden, und mit Management-Konzepten wie Kanban und Kaizen sogar Prozessinnovationen.”
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