Citrix und Microsoft machen Branch-in-a-Box

Das Ergebnis der Kooperation zwischen Citrix und Microsoft wird ein integriertes Paket sein. Verfügbar soll das Angebot etwa in der ersten Hälfte des nächsten Jahres sein. Diese soll entweder in Form einer Appliance oder als Software verfügbar werden, wie die Unternehmen auf dem iForum, der Hausmesse von Citrix in Las Vegas mitteilten.

“Anwender können bereits im Besitz einer Lizenz für Windows Server sein und wollen daher vielleicht den Server auf gleiche Weise verwalten. Andere wollen ein gekapseltes Gerät, das zentral verwaltet wird, dann können sie auf die Appliance zurückgreifen”, so Prabakar Sundarrajan, CTO und Vice President bei Citrix Application Networking Group.

Das Problem bei Technologien bei WAN-Optimisierung ist, dass solche Technologien nicht bei verschlüsselten Inhalten angewendet werden können. Daher müssen andere Möglichkeiten gefunden werden, wie sich die Verbindungen zwischen Mitarbeiter und zentralisierten Anwendungen beschleunigen lassen. Citrix-Konkurrenten wie Juniper oder Riverbed unterstützten so zum Beispiel auch SSL-Verschlüsselung.

Der enge Microsoft-Partner Citrix verfolgt jedoch eine andere Strategie. So hat der Hersteller Microsoft als bevorzugten Partner gewählt, um dessen Produkte im WAN zu beschleunigen. Der Vorteil des Citrix-Ansatzes ist dabei, dass Anwender bestehende Sicherheitsregeln und -verwaltungen in dieser Konstellation nicht abändern müssen. Über eine Schnittstelle werden sich zudem die Verwaltungstools des Microsoft System Centers in das Branch-in-a-Box-Angebot integrieren lassen.

Doch die Partnerschaft mit Microsoft war nicht die einzige Ankündigung, die Citrix auf der Konferenz machte. So werde der Hardware-Hersteller Dell in die Server der PowerEdge-Familie die frisch zugekaufte Virtualisierungslösung XenServer als OEM-Version integrieren. Zudem werde Dell die Xen-Technologie auch als Einzellösung anbieten.

Gleichzeitig stellt das Unternehmen die neuen Produktlinien Citrix XenServer und Citrix XenDesktop vor. Damit hat der Hersteller das Portfolio im Bereich Server- und Desktop-Virtualisierung komplettiert und verfolgt nun eine vollständige End-to-End Infrastruktur-Strategie. Zuvor kündigte Citrix Systems auf der Gartner Symposium/ITxpo den neuen Citrix Provisioning Server an, der auf Technologien des ebenfalls übernommenen Software-Unternehmens Ardence basiert.

Neben Dell ist Hewlett-Packard ein neuer Partner von Citrix. Hierzu stellte Citrix die Green-IT PowerSmart-Lösung vor, über die sich der Energieverbrauch in Rechenzentren deutlich senken lasse. Diese neue Funktion des Citrix Presentation Server erlaubt die Definition von Richtlinien, die die Server-Energie automatisch auf Basis des tatsächlichen Anwendungs-Datenverkehrs bestimmen. So können Unternehmen den Energieverbrauch in Phasen geringerer Auslastung besser steuern. PowerSmart ist kompatibel zu allen aktuellen Versionen der Produktlinie Citrix Presentation Server und den iLO (Integrated Lights-Out)-fähigen HP-Servern. Ab Dezember für Anwender kostenlos verfügbar.

Neu ist ebenfalls SmartAuditor, mit dem Anwendungs-Sessions von Mitarbeitern aufgezeichnet und jederzeit wiedergegeben werden können. Ein Unternehmen könne mit Hilfe des SmartAuditor jederzeit nachweisen, dass die Mitarbeiter die Richtlinien des Unternehmens einhalten.

Zudem wolle Citrix eine virtuelle Server-Appliance mit der Business-Intelligence-Software von Business Objects vorinstalliert und vorkonfiguriert anbieten. Dieses Angebot richte sich vor allem an kleinere und mittelständische Unternehmen.

Silicon-Redaktion

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