Bisher sind Skype-Telefonate nur dann kostenlos, wenn beide Teilnehmer die Software des Unternehmens nutzen. Nun können die Nutzer in den USA und Kanada auch kostenlos ins Fest- und Mobilfunknetz telefonieren. “Wir glauben, dass dies die Verbreitung von Skype in den USA und Kanada stark beschleunigen wird”, sagte Skypes Nordamerikachef Henry Gomes.
Skype hat in den USA nach eigenen Angaben derzeit sechs Millionen Nutzer – kaum mehr als im deutlich kleineren Deutschland. Weltweit sind mehr als hundert Millionen Menschen für den Dienst registriert – der Grossteil in Asien und Europa. Für das Auktionshaus Ebay, das Skype vor einiger Zeit übernommen hat, ist jedoch entscheidend, dass Skype auf dem amerikanischen Heimatmarkt eine möglichst große Nutzerbasis hat.
“Ohne eine größere Verbreitung von Skype rechnet sich die Akquisition von Ebay möglicherweise nicht”, sagte Ovum-Analyst Jan Dawson. In den USA steht Skype im Schatten des größten Internettelefonie-Anbieters Vonage, der mehr als viermal so viele zahlende Nutzer wie Skype hat und seinen Börsengang vorbereitet.
Die aggressive Werbestrategie von Skype könnte nun einen weiteren Preisrutsch im US-Telekommunikationsmarkt auslösen. Schließlich haben auch alle großen Anbieter von Chat-Software – darunter AOL, Yahoo und MSN – ihre Programme in den vergangenen Monaten um Telefonfunktionen erweitert. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Platzhirsche nun mit Gratisangeboten nachziehen werden. Das Angebot von Skype ist zunächst bis Ende 2006 begrenzt.
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