Microsoft gegen Yahoo – es könnte böse werden

Vielmehr glaubt Redmond noch immer daran, dass der Merger im besten Sinne aller ist. Nun könnte sich das anbahnen, was man gemeinhin eine feindliche Übernahme nennt. Yahoo hingegen scheint sich tatsächlich gegen einen Kauf durch Microsoft zur Wehr zu setzen und nicht nur zu versuchen, den Preis durch Kapriolen in die Höhe zu treiben.

Die 44,6 Milliarden Dollar seien fair, heißt es in einer Stellungnahme Microsofts auf die Absage des Yahoo-Managements. Es sei ‘bedauernswert’, dass Yahoo sich nicht durchringen konnte, das Angebot, die beiden Unternehmen zusammenzuschließen, nicht anzunehmen. Doch nach wie vor glaube man in Redmond an die strategischen und finanziellen Vorteile, die dieser Zusammenschluss mit sich bringen würde.

Aber Ballmers Mannen haben noch weitere Pfeile im Köcher: “Wie wir bereits erklärt haben, behält sich Microsoft das Recht vor sicherzustellen, dass die Anteilseigner von Yahoo die Möglichkeit bekommen, die Vorteile unseres Angebotes zu realisieren.”

Heißt auf Deutsch, Microsoft will am Yahoo-Management vorbei den Teilhabern ein direktes Angebot machen und dieser Schritt könnte schließlich in einer feindlichen Übernahme gipfeln.

Das Angebot Microsofts hat den Yahoo-Teilhabern schon genutzt. So stieg der Kurs des Yahoo-Papiers von rund 19 Dollar auf inzwischen knapp 30 Dollar. Microsoft will 31 Dollar bieten. Andererseits entwertet der Kursverlust bei Microsoft das Angebot, weil Microsoft die Hälfte des Kaufangebots in Microsoft-Aktien bezahlen will.

Zunächst hatten Analysten gemutmaßt, dass Microsoft das Angebot um 4 Dollar je Aktie anheben könnte. Davon ist derzeit noch nichts zu spüren. “Wir bieten den Teilhabern eine höhere Vergütung und zudem die Möglichkeit, von den Vorteilen eines kombinierten Unternehmens zu profitieren.”

Auch wenn Microsoft gebetsmühlenartig wiederholt, wie vorteilhaft ein Zusammenschluss für beide Unternehmen sein könnte, zweifeln viele Experten, dass Yahoo und Microsoft gemeinsam dem Konkurrenten Google Paroli bieten können.

Silicon-Redaktion

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