Deutschland ist Cybersquatting-Vizemeister

Cybersquatting ist demnach die am meisten genutzte Missbrauchmethode. Allein im vierten Quartal spürte MarkMonitor 382.248 Fälle auf, hieß es von dem Markenschutzunternehmen. Die Ergebnisse zeigen, dass Markennamen zunehmend dazu benutzt werden, um mittels Suchmaschinen den Cyber-Verkehr auf illegitime, unauthorisierte oder anstößige Webseiten zu leiten.

Erschreckend seien auch die neuen Phishing-Ergebnisse. Denn die Phisher weiten ihr Spektrum aus, im Fokus stehen neue Branchen. 122 Organisationen waren zum ersten Mal von Phishing betroffen. Phishing-Attacken gegen Einzelhandel und Service-Marken verzeichneten den höchsten Anstieg von 533 Prozent im vergangenen Jahr. Das saisonale Hoch erstreckte sich von August bis Oktober.

Positiv für Verbraucher ist hingegen der in jüngster Zeit signifikante Rückgang bei Domain-Kiting. Auch der damit oft verbundene Pay-Per-Click-Missbrauch ist demnach zurückgegangen. Zwei Gründe kommen dafür in Frage, teilte MarkMonitor mit: offensives gerichtliches Vorgehen einiger Firmen gegen den Missbrauch ihrer Marken sowie strengere Überprüfungsmethoden bei der Registrierung neuer Domains.

“Cyberkriminelle verbessern weiterhin ihre Techniken, um ihre Profite zu steigern. Dies zeigt sich deutlich an der Zunahme von Angriffen auf ganz alltägliche Branchen und ihre Kunden”, sagte Irfan Salim, President und Chief Executive Officer von MarkMonitor. “Aber auch die Markeninhaber beweisen, dass sie gewappnet sind und zurückschlagen können: Bei Domain-Kiting und Pay-Per-Click-Missbrauch konnten wir eine unglaubliche Wende beobachten. Dieser Rückgang ist ein positives Zeichen für alle Markeninhaber und beweist, dass sich Aufmerksamkeit auszahlt. Der Schutz von Marke und Kunden gegen anstürmende Bedrohungen zeigt Wirkung.”

Der vierteljährliche Brandjacking Index untersucht 30 Marken der von der Branding-Beratungsfrima Interbrand gelisteten Top 100. Er analysiert, in welchen Branchen Markenmissbrauch besonders häufig ist und welche aktuellen Tricks und Techniken – wie Cybersquatting, Phishing, False Association und Pay-Per-Click – die Cyberkriminellen jeweils einsetzen. Analysiert werden rund 134 Millionen öffentlich zugängliche Daten. Die Phishing-Daten stammen von Feeds internationaler Internet Service Provider, E-Mail Provider sowie anderer Partner. Seit November 2004 überprüfte das Unternehmen Billionen von Webseiten und verarbeitete rund 16 Millionen verdächtige Phishing-Emails täglich.

Silicon-Redaktion

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