Deutschland ist attraktivster Telekom-Markt Westeuropas

Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie von Arthur D. Little und Exane BNP Paribas. Generell erwarten die Autoren bis 2012 ein jährliches Umsatzwachstum in Europa von 3,8 Prozent. Der Studie zufolge ist Deutschland der attraktivste Telekom-Markt in Westeuropa.

Mobilfunker müssten sich umstellen, meint E-Plus-Chef Thorsten Dirks zur Entwicklung des europäischen Marktes: “Die Mobilfunkunternehmen werden in fünf, sechs Jahren zu reinen Datentransporteuren”, so Dirks gegenüber der Berliner Zeitung. Um konkurrenzfähig zu bleiben, plant E-Plus hohe Investitionen in die Netze. “In diesem Jahr werden wir deshalb erstmals den Großteil unserer Netzinvestitionen im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich für eine bessere UMTS-Versorgung ausgeben.”

Zufrieden zeigte sich Dirks mit der bisherigen Geschäftsstrategie. “Als wir vor fast drei Jahren die Ausrichtung der E-Plus-Gruppe grundlegend veränderten, haben viele gesagt: Der Dirks ist bekloppt. Die Einführung neuer Marken wie Base für Telefon-Flatrates oder des Discountanbieters Simyo, der Handy-Karten übers Internet vertreibt – wie kann der so etwas machen? Heute stelle ich fest: Wir wachsen nicht nur beim Umsatz, sondern auch bei der Profitabilität. Und alle haben uns kopiert. Aber wir werden nicht nachlassen bei der Einführung neuer Produkte.”

Änderungsbedarf in der Strategie der Mobilfunk-Netzbetreiber sieht auch Andreas Dippelhofer, Mitglied der Geschäftsführung der Düsseldorfer acoreus AG: “Der Mobilfunkmarkt in Deutschland ist mittlerweile im Großen und Ganzen saturiert. Man kann vielleicht mehr Minuten generieren, doch die Anzahl der verkauften SIM-Karten kann nicht mehr signifikant steigen. Der Mobilfunkmarkt braucht stärkere, zielgruppengerechte Angebote und Vertriebskanäle, die auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtet sind. Im Moment geht es bei den MVNO-Geschäftsmodellen jedoch in erster Linie darum, Discountangebote mit dem Fokus auf Prepaid zu etablieren. Doch die an die Netzbetreiber gekoppelten Prepaid-Modelle zeigen zu starke Grenzen für eine eigene Service-Identität des Anbieters. Um nicht in der Prepaid-Sackgasse zu landen, muss über neue Geschäftsmodelle nachgedacht werden.”

Das erfordere dann auch eine unabhängige Plattform für Service und Abrechnung. “Communities und Social Networks zählen beispielsweise zu den noch nicht umfänglich erschlossenen Absatzwegen. Der Bedarf geht bei so einer hohen Penetration auf die Generierung von Mehrwerten”, resümiert Dippelhofer.

Silicon-Redaktion

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