Festplatte mit 20.000 Umdrehungen pro Minute?

Das berichtete der britische Branchendienst bit-tech.net unter Berufung auf Quellen aus der Festplatten-Industrie. Durch die Leistungssteigerung der Festplatten wolle Western Digital auf den Druck durch Solid State Disks (SSDs) reagieren, hieß es. Der Hersteller hat den Medienbericht nicht kommentiert.

Ein Vorteil der SSDs gegenüber Festplatten ist die bessere Performance bei Input-Output-Operationen pro Sekunde. In diesem Bereich könnten Festplatten durch höhere Drehzahlen zulegen. Eine Drehzahl von 20.000 UpM wäre doppelt so hoch wie die Drehzahl der aktuellen Raptor-Modelle.

IDC-Analyst Claus Egge ist jedoch skeptisch. “Ich denke, das Steigern der UpMs folgt einem Gesetz des abnehmenden Ertrags, was die Performance-Steigerung betrifft”. Zwar werde der Datentransfer schneller, wenn der Schreib-Lese-Kopf der Festplatte an der richtigen Position ist, doch bliebe das Problem der Suchzeiten gleich.

“Zudem verursacht ein Steigern der Drehzahl eine höhere Hitzeentwicklung und mehr unerwünschte Vibrationen”, so Egge. Das bedeutet, dass die Nachteile gegenüber SSDs verstärkt werden, wenn nicht Kompensationstechnologien zum Einsatz kommen.

Egge zufolge dürfte Western Digital daher keine 20.000-UpM-Festplatten planen. “Wo es eine Nachfrage nach schnellem Input-Output gibt und Kunden gewillt sind, einen Aufpreis zu zahlen, wirken eher SSDs attraktiv”, so der Analyst.

Bislang konnten Festplatten vor allem durch den geringeren Preis gegenüber SSDs punkten. Im Rahmen der Computex in Taipeh wurden jedoch günstigere SSDs in Aussicht gestellt. Sun Microsystems hatte in der Vorwoche erstmals auch SSD-Produkte für den Server-Bereich angekündigt.

Silicon-Redaktion

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