Zwei Jahre Linux in München – ein Rückblick

Die ersten PCs laufen seit 2006 mit dem LiMux-Client, Linux wird dabei als freies Betriebssystem zusammen mit quelloffenen Anwendungsprogrammen wie dem Mozilla Firefox-Browser verwendet.

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Die zweite Münchner Bürgermeistern Christine Strobl und der LiMux-Projektleiter Peter Hofmann blicken nun zurück: “Die schrittweise Umstellung der Arbeitsplätze ist unser Ziel, aber das Alltagsgeschäft muss perfekt weiterlaufen”, sagte Strobl. “Wir verfolgen die Strategie der kleinen Schritte.” Viele Migrationsbereiche würden ihre Rechner in zwei Schritten umstellen: In einem ersten Schritt werde Office von Microsoft durch die freie Alternative OpenOffice ersetzt.

Das Softwarepaket ist bereits auf über 8000 Arbeitsplätzen in der Stadtverwaltung installiert worden. Der WollMux, eine Eigenentwicklung der Landeshauptstadt München zur komfortablen Vorlagen- und Formularverwaltung, ist in acht von 12 Referaten im Einsatz. Der LiMux-Basisclient selbst läuft derzeit auf 1200 Arbeitsplätzen. Das Direktorium und das Kulturreferat der Stadtverwaltung sind nahezu vollständig umgestellt, vier weitere Referate beginnen gerade mit der Umstellung. Bis 2011 sollen 80 Prozent aller Arbeitsplatzstationen auf den LiMux-Client umgestellt sein, informierte Hofmann.

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Silicon-Redaktion

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  • Linux versus Microsoft
    Hallo IT-Gemeinde,
    3 Millionen gespart, 17 Millionen ausgegeben. Toll! Ideologie war immer schon etwas teurer. Das kommt davon, wenn selbsternannte IT Gurus Entscheidungen treffen dürfen. Man sollte die Münschener Stadtverwaltung an Microsoft 'outsourcen'. Vielleicht vermarkten die dann Linuxumstellungen an andere Gemeinden für 10 Millionen, und können so den kargen Gewinn der Bill Gates Nachfolger etwas aufbessern.

    Nieder mit Microsoft, es lebe Linux!

  • Linux versus Microsoft
    Hallo *,

    den Kommentar von Flora Nedwil kann ich so nicht stehen lassen.
    Wenn ich mich recht entsinne war einer DER Gründe, auf Linux umzusteigen der, dass für die nächste Windows und Office-Version Schulungen nötig seien, die natürlich auch Geld kosten und sich in der Gesamtbetrachtung ein Vorteil für Linux zeigt.

    Insofern ist es also mehr als unfair, die Einsparungen den Kosten direkt gegenüber zu stellen. Da müssten dann auch die Kosten bei einem Verbleiben bei MS mit eingerechnet werden (wie in der Projektkalkulation geschehen). Tut man das, bleiben eben diese 3 Millionen, die man weniger ausgibt.
    Was soll also diese Polemik? Etwa bei MS beschäftigt?

  • Linux versus Microsoft
    Mrs. Nedwil scheint noch nie IT-Projekte durchgeführt zu haben. Aus Sicht eines Hackers sind solche Kostenrechnungen natürlich schwer verständlich.

  • Es sind nicht nur die Kosten ...
    Es sind nicht nur die Kosten,
    wenn ich sehe wieviel Ärger ich schon mit dem neuen Vista hatte (im Vergleich zu XP) kann man die Umstellungskosten innerhalb Windows noch nicht mal abschätzen. Da ging so gut wie keine Anwendersoftware mehr (geschrieben mit Visual Basic).
    Unter Linux habe ich die Erfahrung gemacht, dass bisher jeder Upgrade keinen direkten Einfluss auf die Anwendersoftware hatte.
    (Umstellung eines ca. 1000 Programme starken Softwarepakets von Suse 9.2 auf Suse 10.3 + Mysql 4.2 auf 5.3 sowie auf 64 Bit Architektur) in einem halben Tag (eine Person) !!!)
    Ausserdem hält sich die Linux gemeinschaft an die Internationalen Standards, während MS immer wieder versucht seine eigenen Wege als Standards durchzusetzen.
    Diese Invstition hat sich auf Dauer sicher gelohnt.

  • Limux - wenns funzt, isses doch ok
    Hallo Leute,
    mit einem Schmunzeln habe ich hier eure Kommentare gelesen.
    Ich dachte diese leidigen Betriebssystemkriege wären jetzt endlich Vergangenheit.
    Ich selbst habe viele Jahre das OS/2 Fähnchen hochgehalten, wurde dann aber von der IBM genauso im Stich gelassen wie viele andere Unternehmen auch (auch die ganz Großen).
    Eines habe ich in den 25 Jahren, seit ich in der IT Branche bin, gelernt, es muß funktionieren.
    Und wenn es mit Linux funzt, dann is das doch ok. Und ob das ganze am Schluß 3, 5 oder 10 Mios gekostet hat,oder gespart wurde is doch sch. egal. Es muß klappen und funktionieren, damit unsere Verwaltung einigermaßen läuft und arbeiten kann.
    Also Freunde ob die jetzt Microsoft Software benutzen, oder sog. free software, is doch absolut wurscht. Gut isses natürlich wenn zumindest noch Firmen aus der Region an dem ganzen was verdienen können - heißt, wenn die an diesen Millionen-Investitionen partizipieren können.
    Also geschult werden muß immer, ob nun MS Office, oder OpenOffice.
    Und angepaßt und ausgerollt/installiert müssen die Sachen auch, sowie später administriert. Und wenn da jetzt Unternehmen aus der Umgebung zum Einsatz kommen, dann paßts doch wieder, wenn dann diese Investitionen wieder den in Bayern beheimateten Firmen samt Mitarbeitern fliesen. Da sollte man doch mal nachfragen, welcher Teil der Kohle an Unternehmen aus der Region gegangen ist und was an die großen Konzerne geflossen ist (also IBM, KPMG, - also alles Vereine die Ihre Steuern nicht in Deutschland zahlen). So Freunde und jetzt wünsch ich euch viel Spaß beim Weiterdiskutieren.
    Viele Grüße aus Augsburg

  • Linux versus Microsoft
    Hallo erstmal,

    @ Elmar Ortner: So isses!

    Interessant ist, dass auf die Frage nach den Vorteilen der Softwareumstellung gesagt wird, dass "durch eine konsequente Vereinheitlichung und Konsolidierung zum Beispiel der städtischen Office-Vorlagen eine Verringerung von Formularen um rund 30 Prozent erreicht werde". Sicher nichts, was ursächlich mit der MS-Ablösung zusammenhängt. Eher schon ein Effekt, wie er bei großen IT-Projekten zu sehen ist: Wenn wir schon am Umstrukturieren sind, können wir auch alle vorhandenen Abläufe und Verfahren durchleuchten und ggf. optimieren.
    Und das viele Mitarbeiter mit weniger als den geplanten 2,5 Tagen Schulung auskommen spricht für die Entwickler des Clients. Entweder ist er so intuitiv bedienbar, wie man sich das als Benutzer wünscht, oder aber man fühlt sich sofort 'zu Hause' - das heißt, stark angelehnt an die bekannte MS-Arbeitsweise:)

    Die Kosten und der zeitliche Ablauf zeigen aber auch, dass man so eine Umstellung nicht 'mal eben' durchziehen kann - und schon garnicht zum Nulltarif. Und nicht zuletzt müssen Entscheidungen durchgezogen werden, damit nicht so etwas wie in Wien passiert. Wer an dieser Stelle die Entscheidung dem Benutzer überlässt, wird auch hier mit der Massenträgheit konfrontiert werden, die bis zum Scheitern eines Projektes führen kann.

  • Politikum
    Was nicht genügend betrachtet wird:

    - Es ist ein Politikum: Software in und um München (oder in Amerika) entwickeln zu lassen. Gezielt Know-How in Bayern anzusiedeln. Hier eine Industrie aufzubauen, Erfahrungen zu sammeln und das Geld im Bundesland, zumind. aber in Deutschland zu lassen.
    - Es ist ein Politikum: Software als frei (und vielleicht demokratisch?) anzusehen. Welche hoheitlichen Aufgaben (bzw. deren Grundlagen und Substanz) übernimmt der Staat oder MicroSoft?
    - Es ist ein Politikum: Wenn der Staat einen Monopolisten mit Steuergeldern unterstützt (welches Formular kann ich im ODF und welches im Doc Format laden und welches Betriebssystem brauche ich für ELSTER?). Handelt München hier nicht objektiver?

  • Kosten
    Man muss hier die Langzeitwirkung sehen, und die Kosten denen gegenüberstellen, die sonst angefallen wären.
    Wäre die Verwaltung bei MS geblieben, wären immense Migrationskosten von WIN 2000 auf Vista angefallen. Mit den erforderlichen Anschaffungen teurer neuer Hardware, Schulungen etc.

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