Deutsche misstrauen Virtualisierung

Klaus Rumsauer, Director Enterprise Server and Storage bei HP, ließ einen Grund für die geballte Aktion durchblicken: “Für Deutschland betrachtet gilt: Dies war immer ein Land der Early Adopter, aber beim Einsatz von Virtualisierung hat der Markt lange nicht so reagiert, wie wir es erhofft hatten. Doch langsam kommt der Ball ins Rollen. Dabei sind es nicht vordergründig die Management-Themen oder der Kostendruck allein, die die Organisationen in Bewegung bringen – es sind zunächst einmal reine Infrastrukturthemen und ganz besonders stark Themen, die mit der Historie der jeweiligen IT zu tun haben. Hier ist der Schmerzpunkt, der zu Konsolidierungsdruck und schließlich zur Virtualisierung führen muss.”

Um das besser zu verstehen, ließ HP die britische Marktforschungsfirma Coleman Parkes ein relativ umfassendes Bild vom Zustand der Virtualisierung in den europäischen Ländern zeichnen. Die Marktforscher haben im Auftrag der Kalifornier im Sommer 2008 eine Studie unter 500 europäischen IT-Entscheidern und IT-Profis in Südafrika durchgeführt. In Hinblick auf den aktuellen Zustand fanden sie dabei heraus, dass 47 Prozent der deutschen Unternehmen schon Virtualisierungstechnologien eingeführt haben. 21 Prozent wollen dies in naher Zukunft tun. Jedoch haben 32 Prozent der deutschen Unternehmen noch überhaupt keine Pläne, Virtualisierung zu nutzen. Und diese Firmen gehen zusätzlich davon aus, dass bis 2011 nur 35 Prozent ihrer IT virtualisiert sein wird.

Heute werden mit der Virtualisierung zwar eine Reihe von strategischen und geschäftlichen Zielen verknüpft – allerdings zeigt sich bei der Umsetzung eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Fast die Hälfte der IT-Entscheider sehe in der Virtualisierung ein Werkzeug zur Optimierung des Geschäftserfolgs. Annähernd 90 Prozent würden sie als Strategie betrachten, nicht bloß als taktische Maßnahme. Das heiße aber noch lange nicht, dass sie sich heute schon an das Thema herantrauen.

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Silicon-Redaktion

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