Inzwischen ist das Portal Europeana wieder erreichbar. Hier sollen nicht nur Bücher und Dokumente, sondern auch Aufnahmen, Fotos, Karten, Gemälde und Filme aus über 1000 Museen, Archiven und Bibliotheken an einer Stelle zusammengeführt werden.
Zum Start stehen rund drei Millionen Dateien für die Anwender zur Verfügung. In den nächsten beiden Jahren soll die Zahl jedoch auf über 10 Millionen anwachsen. Europeana ist nicht nur technologisch ein ehrgeiziges Projekt. Die Sammlung solle zudem die kulturelle Vielfalt der Gemeinschaft widerspiegeln, heißt es dazu aus Brüssel. Jedes Land wird für das Portal pro Jahr eine halbe Million Euro zuschießen. Die Kommission wird zudem zwei Millionen Euro für den Unterhalt beisteuern.
Für die Digitalisierung der Inhalte werden die Mitgliedsstaaten darüber hinaus nach Schätzungen der Kommission weitere 350 Millionen Euro ausgeben müssen. Derzeit stammt die Hälfte der Werke aus Frankreich. Beinahe peinlich ist der deutsche Beitrag von etwa einem Prozent. Als Grund dafür nannte die Programmdirektorin von Europeana, Jill Cousins, “technische Probleme”.
Für die Bereitstellung und die Auswahl sind die Museen selbst verantwortlich. “Wir müssen einen entscheidenden Schritt unternehmen, um ein schwarzes Loch im 20. Jahrhundert zu vermeiden”, erklärte Cousin. So müsse weiter nach Lösungen geforscht werden, wie zum Beispiel ältere Filmaufnahmen digital zugänglich gemacht werden könnten. Man will sich aber nicht als neuen Google-Konkurrenten positionieren, sondern sehe sich vielmehr als Ergänzung zu dem kommerziellen Angebot der Bücherdigitalisierung.
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