Die Steinzeit der Informationsgesellschaft
Der Morgen ist der natürliche Feind eines jeden Schöngeists. Und übermächtig wird er, wenn man ihn mit dem Lesen von Pressemitteilungen beginnt.
Google ist ein Unternehmen der neuen Art, ein Unternehmen 2.0, das es konsequent vermeidet, selbst eine wirtschaftliche Leistung zu erbringen: Seine Suchmaschine listet die Ergebnisse in der Reihenfolge, in der Betreiber anderer Web-Sites darauf verlinken. Auf Youtube stellen die Surfer ihre selbst gedrehten oder selbst geklauten Filmchen. Und auf Blogger.com schreiben sie die Geschäftszahlen des Konzerns schön.
Google ist Reichtum ohne Mühe. Eine Vision für die Zukunft des Internet wäre dementsprechend Reichtum ohne Mühe und ohne Google. Und wer weiß: Vielleicht ist diese Zukunft ja schon in der Mache und die Informationsgesellschaft dabei, ihre Steinzeit zu überwinden. Möglich, dass heute bereits der erste Tag einer neunen Ära ist.
Na ja, was einem halt so einfällt, wenn man über eine Headline stolpert. Aber die war ja auch wirklich eine ausgesprochen gelungene.
Derweil hat die Sonne wider Erwarten doch noch über die Wolken obsiegt. Ein schöner Tag ist es geworden. Und es geht auf 12 Uhr zu, Zeit, um zum Mittagessen zu gehen, zum Franz in die Wirtschaft. Der hat eine neue Bedienung und jene ein strahlendes Lächeln.
Den Schreiber kennt sie mittlerweile, bringt ihm immer gleich eine Halbe Bier und lächelt dazu. Na also. Da ist er doch, ein Grund für diesen Tag. Und überhaupt: Was heißt hier einer? – Gleich ein halbes Dutzend!
