Post-Quanten-sichere Kommunikation für die Industrie 4.0

Bedrohungen durch Quantencomputer und Digitalisierung machen neue digitale Verschlüsselungstechniken notwendig.

Industrielle Prozesse sind zunehmend miteinander vernetzt. Durch die fortschreitende Digitalisierung sowie Bedrohungen durch Quantencomputer sind neue digitale Verschlüsselungstechniken notwendig. In dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt „Post-Quanten-sichere Kommunikation für Industrie 4.0 (PoQsiKom)“ entwickeln das Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC, die TU München, Siemens und das Trumpf gemeinsam einen neuartigen Hardware-Vertrauensanker für Betriebstechnik und Edge-Devices, zum Beispiel Router und Switches. Durch sein höheres Sicherheitsniveau kann der kryptografische Baustein zukunftssicher eingesetzt werden.

„Im Projekt PoQsiKom arbeiten Industrie und Forschung Hand in Hand an neuen digitalen Verschlüsselungstechniken für vernetzte industrielle Prozesse. Das stellt den direkten Wissenstransfer aus den Laboren von Forschungsinstituten, Universitäten und Industrieforschung in die Werkshallen der Anwender sicher“, sagt Professor Georg Sigl, Inhaber des Lehrstuhls für Sicherheit in der Informationstechnik der TU München und Institutsleiter am Fraunhofer AISEC.

Die TU München verantwortet im Projekt die FPGA-basierte Hardwareplattform für den Vertrauensanker und zusammen mit der Siemens AG die Umsetzung der kryptographischen Post-Quanten-Algorithmen. Weiter verantwortet das Fraunhofer AISEC die Härtung des echtzeitfähigen Betriebssystems und die Siemens AG die Entwicklung und Standardisierung des Vertrauensankers sowie der zugehörigen API. Trumpf verantwortet die Entwicklung des Fernbetriebdemonstrators, welcher den im Projekt geschaffenen Vertrauensanker zur sicheren Kommunikation einsetzt.