Kann die discuss & discover überleben?

it & business als Kern einer neuen Systems

Die besten Perspektiven scheint derzeit die Stuttgarter Veranstaltung zu besitzen. Die neue Messe gilt in Baden-Württemberg als Prestigeprojekt, das massiv vom Land, der Landeshauptstadt aber auch von den bekannt patriotischen Unternehmern unterstützt wird. Zu letzteren zählen neben dem fertigenden Mittelstand auch namhafte IT-Konzerne wie HP, IBM und SAP.

Hinzu kommt, dass die ERP-Branche offensichtlich gerne gemeinsam auftritt, auch wenn dieses Messekonzept als veraltet gilt. Zu fragen ist allerdings, wie lange sich die Messe ihre niedrigen Standgebühren leisten kann. Vorerst – so die Gerüchteküche – erhalten Unternehmen das diesjährige Einführungsangebot auch im kommenden Jahr, wenn sie sich rasch für Stuttgart entscheiden.

it-sa füllt Nürnbergs Korb an Fachmessen

Doch das Preisargument sticht nicht immer: “Wäre es nur wegen des Preises gewesen, hätten wir auch nach Stuttgart gehen können”, berichtet etwa SecuMedia-Geschäftsführer Peter Hohl, dessen Sicherheitsveranstaltung it-sa nach Nürnberg ging. Ihm haben vor allem die intensive Betreuung durch die Messeorganisation und die Raumaufteilung gefallen, die auch kleine Veranstaltung exklusiv aussehen lassen. Die Nürnberger Messe, die auch die CRM-Expo des Veranstalters asfc sowie eine Reihe weiterer Technikveranstaltungen betreut, macht sich nun Hoffnung darauf, durch eine terminliche Bündelung der einschlägigen Veranstaltungen zu einem Technologie-Zentrum zu avancieren.

Thematisch bietet ‘Security’ die wenigsten Überschneidungen mit den Themen der anderen Veranstaltungen und könnte durchaus auch eigenständig überleben – wenn auch besser zu einem anderen Zeitpunkt. Nachdenklich stimmt allerdings, dass die it-sa von einem “Besucherwachstum” spricht – allerdings nur rund 5000 Besucher aufweist. Auf der Systems im vergangenen Jahr hatte der Security-Bereich jedoch 10.000 Besucher. Die Frage ist also: Ist die Secu-Media nun wirklich mit dem it-sa-Standort Nürnberg zufrieden oder nicht?

discuss & discover leidet unter Systems-Vergangenheit

Misst man die d&d an der Systems, so war der Absturz hier am dramatischsten. Das gilt insbesondere für den katastrophalen Ausstellungsteil. Mit 250 “teilnehmenden Firmen” ist sie auf ein Viertel ihrer letztjährigen Größe geschrumpft. Teilnahme bedeutete übrigens nicht notwendig, einen Stand zu belegen. So gab es zu jedem Thema ein paar wenige Stände, meist von relativ ungekannten Unternehmen – sieht man von Microsoft, Dell und Intershop ab. Und so geriet die Ausstellung nicht nur klein, sondern auch unübersichtlich.

Doch diese Wahrnehmung misst die d&d unfairerweise an der früheren Systems. Tatsächlich waren sowohl die Kundenveranstaltungen als auch Vorträge und Kongresse gut besucht und kamen dem Ziel durchaus nach, Hilfe und Orientierung zu liefern. Allerdings haben vor allem die Firmenvorträge den hochrangigen Keynote-Sprechern das Publikum gestohlen. Mit großem Interesse an den Vorträgen konnten jedoch auch Stuttgart und Nürnberg punkten. Und so steht nun gerade das neue Messekonzept der d&d auf der Kippe – vor allem wenn nächstes Jahr auch Microsoft und Dell nicht mehr kommen.

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Silicon-Redaktion

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  • Kann die d&d überleben
    Ich fand den Artikel sehr informativ und kann der Aussage 'Alle Messen werden nicht überleben' nur zustimmen. Im Rahmen knapper Budgets möchte man am besten mit einem Besuch alle betreffenden Themen erörtern können. Eine Mischung kleine und große Anbieter halte ich für wichtig, da dadurch unterschiedliche Sichten auf die Themen gegeben werden.
    Leider krankt der Artikel an Orthografie- und Grammatikfehler:
    'Die neue Messe gilt in Baden-Württemberg als Prestigeprojekt, dass? statt das
    oder
    ?Ihm haben vor allem die intensiver Betreuung durch die Messeorganisation eine Raumaufteilung gefallen,' wobei die intensive Betreuung gefallen hätte sollen und beim Rest sind wohl Wörter verschwunden.

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