Im Frühjahr hatte die Bundesnetzagentur die Deutsche Telekom zur Einrichtung solcher Verteiler verpflichtet. Sie sollen sicher stellen, dass Konkurrenten ländliche Regionen besser mit schnellem Internet versorgt werden.

“Ich hoffe, dass die Deutsche Telekom die Schaltverteiler-Entscheidung der Bundesnetzagentur nunmehr unverzüglich und vollständig umsetzt”, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth.

Er appelliere an die Telekom, gemeinsam mit den Wettbewerbern den Ausbau bisher nicht oder zur unzureichend versorgter Gebiete mit schnellen Internetanschlüssen zügig voranzutreiben. So werde ein wichtiges Anliegen der Breitbandinitiative der Bundesregierung umgesetzt.

Der VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten) begrüßte das Gerichtsurteil ebenfalls und sieht “eine wichtige Blockade der Telekom gelöst und die Rechtslage klar”. Nach Angaben des Verbands warten bereits zahlreiche Unternehmen auf den Startschuss, um mit den neuen Schaltverteilern loslegen zu können.

Im Hauptsacheverfahren will sich der Dax-Konzern weiter dafür einsetzen, dass sie nicht wie bisher auf einem Teil ihrer Kosten sitzen bleibt. Ein Telekom-Sprecher sagte, an der Auffassung des Konzerns habe sich nichts geändert. Da die Kosten nicht in voller Höhe erstattet würden, werde die Telekom zur Subvention von Wettbewerbern gezwungen. Weiterhin gelte aber, dass die Telekom bei einem konkreten Antrag auch einen Schaltverteiler aufstellen werde.

Silicon-Redaktion

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  • Gegen die Telekom
    Mir ist schleierhaft, wie Richter solche Urteile fällen können. Sind die schon so weit von jeder Realität entfernt? Mal ehrlich. Welches Unternehmen in der sogenannten freien Wirtschaft würde sich denn gefallen lassen, Geschäftsfelder und Einrichtungen (Leitungen) für seine direkte Konkurrenten bereit zu stellen. Unglaublich.
    Warum können sich unsere Politiker (die ja von einigen wenigen noch ins Amt geschickt werden) nicht dazu entschließen, Stromleitungen, Wasserleitungen, Telekommunikationsleitungen, Straßen und Schienen in eine Hand zu geben. Dann hätten alle die gleiche Chance und kein Unternehmen müsste Ressourcen für Konkurrenten zur Verfügung stellen. Aber, gegen Dummheit ist halt kein Kraut gewachsen. Und schon gar nicht in den Amtsstuben.

  • Gegen wen? Für den Verbraucher!
    Tja, da sieht man mal wieder, wie kurz das Gedächtnis einiger Mitbürger (oder gar Telekom-Manager?)ist!

    Den größten Teil der umfangreichen Infrastruktur der Telekom haben wir bezahlt, wir Steuerzahler!

    Weil ein Staatskonzern privatisiert wurde (worüber man bei Grundversorgungseinrichtungen wie der Netzinfrastruktur trefflich streiten könnte, ob das eine gute Idee ist), hat man, um den sowieso unfairen Wettbewerb in Deutschland wenigstens etwas in den Griff zu bekommen, eine Regulierungsbehörde geschaffen!

    Im Interesse von Steuerzahlern, die sonst von der Telekom mangels Interesse (weil keine dicken Gewinne zu erwarten sind und kein Wettwerb droht) einfach links liegen gelassen werden!

  • Die Telekom ist aber kein normales Unternehmen
    Die Telekom hat als jahrzehntelang staatliches Unternehmen auf Kosten der Bürger das Netz entwickelt und ausgebaut. Sie hatten keinerlei Konkurrenz zu befürchten und konnten uns wirkliche Traumtarife (für die Telekom) aufzwingen. Nun gibt sich das Postmonster seit einigen Jahren den Anstrich eines Unternehmens, doch es hat nicht etwa sämtliche Gelder zurückgezahlt. Deshalb schuldet es allen Bürgern und auch allen privaten Mitbewerbern diese Leistungen.

  • Tolle Schaltverteiler
    Mit dem Schaltverteiler ist es ja nicht getan.

    Wenn man etwas Ahnung von der Anschaltung der Linien hätte, dann würde einem schnell klar werden, was das für ein Aufwand ist. Mit einer Kupferdoppelader ist das Problem nicht gelöst. Glasfaser erfordert in jedem Fall Übertragungstechnik, Stromversorgungstechnik, Schutztechnik usw.
    Ich habe auf dem flachen Land noche keinen anderen Provider gesehen, der genau diese Forderung erfüllt, egal ob er Vodafone-ARCOR, QSC oder ... heißt.
    Wenn diese Provider nicht nur fordern würden, sondern auch mal etwas tun würden, wären wir in Deutschland vielleicht schon ein Stück weiter.
    Woraus besteht in den meisten Fällen das Angebot dieser Provider: IP Telefonie inkl. Festnetzflat, DSL inkl. Flat. Welche Technik ist dazu notwendig und wie hoch sind die Aufwendungen. Also wird bei der TELEKOM eine TAL (Teilnehmeranschlussleitung) gemietet, der HVT mit genutzt und schon bin ich fertig. Für die teure Verlegung und Unterhaltung bin ich ja nicht zuständig. Ich bezahle den durch die Regulierungsbehörde bestimmten Preis und bis auf geringe eigene Kosten ist der Rest Gewinn, toll oder. Auch sollte man bedenken, das die TELEKOM noch über Jahre Kosten hat auf Grund ihres ehemaligen Status als Staatsunternehmen.
    Das sollte allen doch zu denken geben, das der Steuerbürger über eine Hintertür die Verluste subventioniert und die Gewinne für alle anderen Provider kapitelisiert. So nun reichts aber, BWL lässt grüßen.

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