Handys schaffen neue Realität

Augmented Reality bezeichnet die Überlagerung von Bildern oder Videos mit computergenerierten Zusatzinformationen oder virtuellen Objekten. Fußball-Fans kennen Augmented Reality seit langem: Bei Freistößen blenden TV-Sender in die Livebilder beispielsweise einen Entfernungspfeil zum Tor ein, der den Mindestabstand zwischen Mauer und Ball markiert. Auch für den PC oder für tragbare Computer in Verbindung mit Headmounted Displays gibt es bereits Anwendungen.

Fortschritte bei der Programmierung und die gestiegene Prozessorleistung von Smartphones ermöglichen nun auch Augmented-Reality-Anwendungen auf Handys. Allerdings befindet sich der Markt noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase. Deshalb sind die Anwendungen vielfach noch im Betastadium, oder es hapert an den verfügbaren Zusatzdaten für die virtuellen Einblendungen. Dennoch gibt es bereits erste Programme wie Einrichtungsplaner, Stadtführer oder Infoplattformen.

Wikitude erklärt die Welt

Da steht man also auf der Aussichtsplattform des Münchner Olympiaturms und genießt den Blick bis in die Alpen. Aber welches Gebäude ist denn nun der Bayerische Landtag? Und welcher Berg ist die Zugspitze? Ratlosigkeit macht sich breit. Wohl dem, der ein Android-Mobiltelefon besitzt, auf dem eine Anwendung namens Wikitude läuft. Auf dem Live-Bild der Handykamera von der Landschaft blendet die Software standortreferenzierte Zusatzinformationen aus Wikipedia, Qype oder Panoramio ein und ordnet sie den in der Kameraansicht zu sehenden Gebäuden oder Bergen zu.

Technische Voraussetzung für die Nutzung von Wikitude ist die Verfügbarkeit von GPS- und Kompassdaten sowie die Informationen eines Lagesensors im Handy. Daraus berechnet die Software die geographischen Informationen wie Entfernung und Richtung zum Objekt, das im Kamerabild dargestellt wird. Derzeit ist Wikitude für die Android-Modelle T-Mobile G1, T-Mobile G2 Touch, HTC Hero oder Samsung Galaxy verfügbar.

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Silicon-Redaktion

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