Seit neuestem ist die GSE deshalb ein bisschen unbequemer – und bekommt prompt mehr Aufmerksamkeit vom IBM-Management. “Wenn man als User-Gruppe zu mild ist, wir man kaum wahrgenommen – äußert man dagegen berechtigte Kritik, steigt plötzlich das Ansehen im Management”, sagt Michael Weiß, Region Manager für die GSE Deutschland bei der Jahrestagung der Vereinigung. Dementsprechend bissig war auch seine Keynote.
“Wer wird demnächst noch alles an IBM vorbeiziehen, und wo steht der Konzern in den nächsten fünf bis zehn Jahren? Wir wünschen uns nicht nur einen smarteren Planeten sondern auch eine smartere IBM”, sagte er in Anspielung auf Big Blues neue Marketing-Strategie, bei der vor allem intelligente Städte im Mittelpunkt stehen. Und: “Will das Unternehmen überhaupt noch etwas mit uns zu tun haben? Oder verschwindet der Anwender in der Cloud?”
Die offizielle IBM-Vertreterin Veronika Teufel, verantwortlich für die Bereiche Marketing und Kommunikation, machte gute Miene zum bösen Spiel – gestand aber in ihrer Rede ein, dass sie den Raum nach den ersten zehn Minuten der Keynote am liebsten wieder verlassen hätte. Sie versuchte die versammelten Anwender einmal mehr für die Idee des ‘Smarter Planet’ zu begeistern. Weil das Konzept vielen, wie sie einräumt, “zu abgehoben” erscheint, rührt IBM derzeit vor allem für die abgespeckte Variante ‘Smarter Cities’ die Werbetrommel.
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Gut eingefangen
Der Bericht hat die Stimmung in München gut eingefangen, ok.
Cloudcomputing ist ein Aspekt der Globalosoerung
Ich bin kein Fachmann in diesem Fragen, aber die Mainframe-Befürworter stehen einem Prozess gegenüber, den sie, isoliert auf ihrer Themeninsel stehend, nur mit sehr viel Kraft (wenn überhaupt noch) beinflussen können. Was ich bisher als "Cloud-Computing" begreifen konnte, ist, dass diese Technologie nichts weiter ist, als die bereichsspezifische Übersetzung der Globalisierung auf das Thema "Computing". Die Wahrnehmung oder Vermutung der im Artikel zitierten IBM-Kritiker halte ich für zutreffend - das Cloud-Computing impliziert die Auflösung individueller Kundenbeziehungen und das "Aussterben" der Mainframe-User und -Kenner wird diesen Prozess beschleunigen und den dann erreichten Zustand zementieren. Was keiner mehr kennt wird auch keiner vermissen und wer "in der Cloud" groß wird, für den ist das dann normal und "individuelle Kundenbeziehung" in bälde ein "nettes Histörchen aus der Frühzeit des Computings". Ich denke, die IBM-Kritiker müssen sich, um diesem Prozess stärker zu begegnen, über ihre "blaue Welt" hinaus mit anderen Menschen und Gruppen vernetzen, denen dieser "Anti-Individualisierungsprozess" in Form von Cloud-Computing ebenfalls nicht gefällt.