Müssen wir in diesem Zusammenhang den großen Onkel Orwell erwähnen? Natürlich nicht, weil der hatte ja noch kein iPhone. Dann hätte sein Klassiker nicht 1984 sondern 2010 gelautet und einen ganz anderen Tenor gehabt. Dann hätten die Menschen in dem Buch nämlich darum gebettelt, möglichst alle ihre privaten Nöte und Wünsche den großen Brüdern Marc Zuckerberg und Steve Jobs persönlich vorzutragen. Aber die hätten nicht zugehört. Oder wären wegen einer missgünstigen Scheidungsgeschichte gerade Pleite gegangen. Drama, Baby!

Da kehren wir doch lieber zurück zu den wesentlichen Dingen des Lebens. So ungewöhnlich still ist es beispielsweise seit drei Tagen. Hören Sie’s auch? Kein Pieps, kein Trööööt, es ist Pause bei der WM. Komisch, wie schnell man das Gehummel der Vuvuzelas vermisst. Dabei verstand man in den vergangenen zwei Wochen praktisch seinen eigenen Javacode nicht mehr vor lauter Getröte aus dem Nebenzimmer. Gut dass gleich Holland gegen Brasilien spielt.

Schön an der WM ist auch, dass wir nun auch im Fußball Einzug halten werden. Wir ITler. Nach der Lachnummer mit dem verkehrten Wembley-Tor und diversen abseitigen Stürmern entern wir quasi unterhalb der Grasnarbe die Stadien dieser Welt. Alles muss gechipt, alles vernetzt und schließlich remote zum Absturz gebracht werden. Wie konnten wir eigentlich jemals korrekt Fußballspielen, ganz ohne Hightech? Waren wir 1954, ’74 und ’90 wirklich Weltmeister? Fragen wir ITler uns schon lange.

Aus Erfahrung wissen wir: Nur mit IT wird das Chaos perfektioniert. Aber was werden die Fußballer künftig im Falle eines Serverabsturzes machen? Über Sieg und Niederlage per Los entscheiden (englische Variante)? Elfmeterschießen (deutsche Variante)? Den Schiedsrichter verprügeln (südamerikanische Variante)?

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Silicon-Redaktion

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